Volleyball

Hypos Gang durch zwei Welten geht in Polen weiter

Im zweiten Champions-League-Match muss das Hypo Tirol Volleyballteam heute bei Jastrzebski Wegiel auf ein kleines Wunder hoffen.

Von Alex Gruber

Innsbruck –Nach Meisterschaft (3:0 über Weiz) und österreichischem Cup (3:1 in Wien) ist für das Hypo Tirol Volleyballteam heute wieder europäische Königsklasse angesagt. Der Gang durch zwei völlig unterschiedliche Volleyball-Welten geht in Polen munter weiter.

Was in der Liga für Hypos Gegner gilt, gilt in der Champions League für das Hypo Tirol Volleyballteam: Es lässt sich nur mit vollem Risiko dagegenhalten, in der Hoffnung, dass der große Favorit dann irgendwann Schwächen zeigt. Denn dass Jastrzebski Wegiel trotz der 1:3-Auftaktniederlage gegen Ankara (TUR) ein Schwergewicht sei, führt Hypos Headcoach Stefan Chrtiansky aus: „Uns erwartet ein sehr, sehr starker Gegner. Sie sind extrem hoher Favorit.“

Hypo schraubte die Erwartungshaltung mit der 1:3-Heimniederlage gegen Tomis Constanta (ROM) selbst herunter. Da war nicht zu übersehen, dass einige Spieler (insbesondere Mak und Shoji, auch Hein und Douglas) erst im Laufe der Vorbereitung zum Team gestoßen sind und Außenangreifer Janis Peda drei Wochen wegen Verletzung verpasste.

„Das muss man akzeptieren. Wir hatten gegen Constanta aber nicht nur technisch-taktische Probleme, sondern auch solche im Kopf“, setzt Chrtiansky den Hebel auch auf mentaler Ebene an. Mit einer Sorglos-Mentalität soll man heute vor allem schon beim Service voll auf den Ball hauen. Motto: „No risk, no fun.“ In Form von Punkten. „Wir können nur überraschen“, lautet das Credo in den eigenen Reihen. Vielleicht will sich der österreichische Vizemeister auch mit einem Hauch von Understatement vom auferlegten Druck befreien.

Neben Ankara zählen die Polen in dieser Gruppe zu den Favoriten. Und mit Aufspieler Michal Masny wird Chrtiansky auch einen bestens bekannten Spieler treffen, auf den er selbst bei der EURO im slowakischen Nationalteam gesetzt hat.

Kann das Hypo Tirol Volleyballteam mithalten? Die positive Antwort wird in der Steigerung jedes Einzelnen liegen. „Jeder hat Luft nach oben“, schöpft auch Chrtiansky daraus Hoffnung. Aus der Unterforderung in der heimischen Liga soll in der besten Volleyballliga in der zweiten Runde keine Überforderung werden.

Es bleibt nicht viel Zeit, es gibt äußerst wenig Gelegenheiten, die goldene Mitte zu finden. „Ich hoffe, dass jeder etwas gutmachen will und wir den Schalter im Kopf finden.“ Manager Hannes Kronthaler war bei der Anreise nach Polen im Hintergrund nicht zu überhören. Dass einer wie er mehr will – daran bestehen keine Zweifel.