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Kurz-Trip durch das Universum

Astrophysikerin Sabine Schindler wirkt „gravitativ“. Sie zog in Reutte 150 Interessierte an, die sich mit ihr auf eine Reise durchs All begaben.

Von Simone Tschol

Reutte –Viele der 150 Zuhörer, die in die Reuttener Wirtschaftskammer kamen, saßen gespannt vor dem Fernseher, als die US-amerikanische Science-Fiction-Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“ über den Äther flimmerte. Unter dem Kommando von Captain Kirk erkundete die Enterprise-Besatzung in den 60er-Jahren unbekannte Bereiche des Universums. Und das Phänomen Weltall hat offenbar nichts an Faszination eingebüßt. Sabine Schindler, Vizerektorin für Forschung an der Uni Innsbruck, referierte im Rahmen der Reihe „uni goes reutte“ kürzlich über die „Entwicklung des Universums“ und rund 150 interessierte Zuhörer folgten ihr in die Weiten des Alls.

Es gebe zwar keine Beweise, dass es den Urknall je gegeben habe, jedoch sehr viele Hinweise, so Schindler. Sie erklärte dies anhand der Strukturen des Universums, referierte über die kosmische Hintergrundstrahlung und die Komplexität der wissenschaftlichen Messungen im All. Sie erklärte, dass neueste Beobachtungen und Experimente den Schluss zuließen, dass das Universum nicht irgendwann kollabiere, sondern sich beschleunigt ausdehne. Auch die vielfach genannten „Schwarzen Löcher“ könnten daran nichts ändern. Schindler: „Diese Schwarzen Löcher gibt es, aber sie sind nicht relevant.“

Vielmehr sei es die dunkle Materie, welche die Wissenschaft derzeit beschäftige. „Wir wissen nicht, aus welchen Elementarteilchen diese dunkle Materie besteht. Aber wir wissen, dass es viermal so viel dunkle Materie gibt wie sichtbare Materie.“ Bisher sei es noch nicht möglich gewesen, diese direkt nachzuweisen, doch ohne sie scheine das All nicht funktionieren zu können.

Zum Schluss führten Schindlers Erklärungen aus den Weiten des Universums zurück in die Milchstraße und zurück in unser Sonnensystem. „Unser Sonnensystem ist nichts Besonderes. Aber wir haben eine besondere Stellung“, ließ Schindler wissen und erklärte: „Der Planet Erde steht günstig zur Sonne. Wir haben mit dem Mond einen besonderen Satelliten, der die Erdachse stabilisiert und so auch für stabile Jahreszeiten sorgt. Und – wir haben mit Jupiter einen relativ großen Planeten, der umherfliegende Meteoriten anzieht wie ein Staubsauger.“

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