Die Haie nimmt keiner mehr auf die leichte Schulter
Das Monsterprogramm der kommenden Tage beginnt für die Haie heute in Linz beim besten Heimteam der Erste Bank Eishockeyliga.
Von Alex Gruber
Innsbruck –Nach zwei Siegen in den letzten drei Spielen und insbesondere nach dem Shutout beim 1:0-Sieg in Fehervar (HUN) – das erste seit der Rückkehr in die EBEL – wanderte das Stimmungsbarometer im Haifischbecken wieder steil nach oben. „Jedes Spiel beginnt bei null. Wir haben immer eine Chance“, führt Kapitän Patti Mössmer vor dem schweren Gang nach Linz aus. Dort wartet das derzeit stärkste Heimteam der Liga – in acht Partien feierten die Oberösterreicher sieben Siege bei einem Torverhältnis von 32:12. Die Auswärtstabelle weist die Innsbrucker Haie trotz dem jüngsten Erfolgserlebnis in Ungarn indes nach neun Spielen und acht Niederlagen mit einem Torverhältnis von 13:34 am vorletzten Platz aus. Zahlen, die eigentlich eine klare Sprache sprechen. Aber man erinnere sich an Mössmers Worte.
Den mahnenden Zeigefinger hebt seitens der Black Wings Linz auch Manager Christian Perthaler. „Unsere Heimbilanz ist gut. Aber die ganze Liga ist besser geworden. Und mit Innsbruck kommt ein gefährlicher Gegner. Locker wird da gar nichts gehen“, will der Kufsteiner beim Meister von 2012 Vollgas-Eishockey sehen.
Die Haie reisen heute ohne das Verteidiger-Paar Florian Pedevilla (Hüftverletzung) und Shane Sims – der US-Boy stand nach seinem Haarriss im Unterarm zumindest schon wieder am Eis – an. Benedikt Schennach, der gestern nach einem Schwindelanfall das Training abbrechen musste, gab nach einem Besuch in der Klinik indes Entwarnung: „Ich habe gegen Wien eine aufs Kiefer bekommen, bekam dann auch Kopfweh. Aber laut CT ist alles okay. Vielleicht bin ich ja nur überarbeitet. Ich fühle mich auf jeden Fall nicht zu 100 Prozent fit“, legte sich der Angreifer, der wie viele andere HCI-Cracks auch berufstätig ist, vorsorglich ins Bett.
Es wird in dieser Kalenderwoche mit Spielen gegen Linz, Salzburg, Dornbirn und Südtirol ja ordentlich an die Reserven gehen. Viel mehr wie spielen, essen, schlafen und leicht trainieren wird sich bei diesem komprimierten Programm nicht ausgehen.
Ein erster Erfolg über Linz und Salzburg wäre freilich schön. Gegen die beiden Teams sowie die Vienna Capitals und Villach konnten die Innsbrucker seit dem Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse nicht gewinnen. Dafür würde es aber einmal mehr einen überragenden Adam Munro brauchen. Jenen Goalie, der in Fehervar die Null hielt und den Haien den Druck vom ersten Auswärtssieg nahm. Spätestens jetzt nimmt die Haie keiner mehr auf die leichte Schulter.