Land bleibt bei Ja zu Kraftwerk
Von Catharina Oblasser...
Von Catharina Oblasser
Innervillgraten –Das Land Tirol erteilt der Gemeinde Innervillgraten die wasserrechtliche Bewilligung für zwei geplante Kraftwerke am Staller- und am Kalksteinbach. Damit beginnt ein neues Kapitel in dem Tauziehen zwischen Bürgermeister Josef Lusser und seinen beiden Kontrahenten, Josef Schett und Benjamin Schaller. Seit 2007 läuft das Hin und Her um die beiden Anlagen.
Mit dem brandneuen Bescheid hat das Land eine Bewilligung repariert, die peinliche Folgen für die Tiroler Beamten hatte. Das erste wasserrechtliche „Ja“ aus dem Jahr 2011 hielt nicht: Damals kippte das Ministerium den Entscheid und schickte die Causa zur neuerlichen Prüfung zurück nach Innsbruck. Als Begründung waren die „Verkennung der Rechtslage“ und „mangelnde Verfahrensqualität“ angeführt.
Nun hat die Wasserrechtsabteilung des Landes nachgebessert. Nach dem neuerlichen positiven Bescheid darf die Gemeinde Innervillgraten also wieder hoffen, ihre Pläne nach sechs Jahren doch noch in die Tat umzusetzen.
Seit 2011 haben sich allerdings auch einige Fakten geändert. So wurde einer der Kraftwerksgegner, nämlich Josef Schett, aus dem Rennen genommen. Das geschah, nachdem die Gemeinde bei der Bezirkshauptmannschaft Lienz erreicht hatte, das Wasserrecht für die Schett’sche Mühle am Stallerbach erlöschen zu lassen. Begründung: Die Mühle sei kaputt. Dem folgte die Behörde. Schett versuchte vergeblich, das Gegenteil zu beweisen. „Ich finde die Aberkennung meines Wasserrechts rechtlich bedenklich. Aber ich habe alle Möglichkeiten ausgeschöpft und werde nichts mehr unternehmen“, erklärt er auf Anfrage der TT.
Damit hat die Gemeinde Innervillgraten einen Gegner weniger. Denn ohne Wasserrecht und Mühle am Stallerbach hat Josef Schett in der Kraftwerksangelegenheit auch keine Parteistellung mehr. Bleibt noch Benjamin Schaller. Er kann, so wie es rechtlich vorgesehen ist, gegen den betreffenden Bescheid innerhalb von zwei Wochen berufen.
Weder Bürgermeister Lusser noch Schett oder Schaller konnten zur neuerlichen Pro-Kraftwerksentscheidung des Landes etwas sagen. Ihnen sei der Bescheid noch nicht bekannt, gaben sie an.