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Lebensglück der Tiroler ist durchschnittlich

Von Andrea Wieser...

Von Andrea Wieser

Innsbruck, Wien –„Der Life-Balance-Quotient der Tiroler liegt im Durchschnitt“, erklärt Herbert Kling, Geschäftsführer der Firma Meinungsraum.at. Der Marktforscher hat sich intensiv mit der Fragestellung befasst, wo in Österreich die Menschen die höchste Lebensqualität haben. Und die ist im Bundesländervergleich sehr unterschiedlich. Die Tiroler liegen mit einem LBQ (Life-Balance-Quotient) von 66,75 genau im Mittelfeld. Die österreichischen Glückspilze sind nach der Befragung von 500 Personen, die repräsentativ nach Geschlecht und Bundesland ausgesucht wurden, die Kärntner mit dem höchsten LBQ von 71,66. Knapp auf den Fersen sind ihnen die fast genauso glücklichen Vorarlberger und Salzburger. Besonders wenig Lebensglück haben laut der Umfrage die Steirer und Burgenländer.

Auftraggeber für die Studie war der Psychologe Thomas Dorner. Er suchte nach dem Istzustand des österreichischen Lebensglücks und entwickelte dazu eine App, also eine Anwendungssoftware, die auf Android-Mobiltelefonen genutzt werden kann. Sie soll ein Hilfsmittel für mehr Lebenszufriedenheit werden.

„Die App ist ein Schnell-Check, um herauszufinden, wie ausbalanciert mein Leben ist“, erklärt Dorner. Klassifiziert hat er den Menschen in fünf Kategorien, wie zum Beispiel den „Beziehungstyp“, den „sportlichen Erfolgstyp“ oder auch den „schaumgebremsten Typ“. Letzterer ist in Tirol übrigens am meisten vertreten.

Die App soll aber neben einer Bestandsaufnahme des eigenen Lebensglücks auch Unterstützung zur Verbesserung sein. „In einem zweiten Schritt gibt es Empfehlungen zur Steigerung der eigenen Life Balance an“, erklärt Dorner. „Es geht mir darum, dass man sich mit der App Gedanken darüber machen kann, ob es mehr im Leben gibt als Arbeit beziehungsweise, ob diese glücklich macht.“ Deswegen habe er auch bewusst den Begriff „Work-Life-Balance“ vermieden, weil damit eine Gegenüberstellung ausgedrückt wird, die so für den Psychologen keinen Sinn macht.

Neben der Erfüllung im Berufsleben dürfe nicht auf die weiteren Säulen „Gestaltungskraft“, „Beziehungen“, „körperliches Wohlbefinden“ und „materielle Sicherheit“ vergessen werden. „Aus meiner Praxis weiß ich, dass gerade Beziehungen leider oft zu kurz kommen, wenn das Leben zu vielseitig ist“, meint Dorner.