Weltpolitik

„Konstruktive“ Vorschläge des Iran bei Atomgesprächen

Der iranische Botschafter Najafi spricht von einem „neuem Kapitel der Kooperation“.

Wien – Zweitägige Gespräche zwischen der internationalen Atomenergiebehörde IAEA und dem Iran um das umstrittene iranische Atomprogramm sind am Dienstag mit einer Annäherung zu Ende gegangen. Der Iran habe laut der UN-Behörde einen „konstruktiven Beitrag“ zu der geforderten Besichtigungen von iranischen Atomanlagen, die im Zusammenhang mit angeblichen Atomwaffenprojekten stehen sollen, angeboten. Der neue IAEA-Chefinspektor Tero Varjoranta verlas am Dienstag in Wien eine gemeinsame Stellungnahme. Das zweitägige Treffen sei „sehr konstruktiv“ gewesen.

Der Iran habe einen neuen Vorschlag zur Klärung offener Fragen eingebracht. Varjoranta sprach von einem „konstruktiven Beitrag zur Stärkung der Zusammenarbeit und des Dialogs“. Ein weiteres Treffen findet am 11. November in Teheran statt. Für den Iran konnte bei den Gesprächen ein „neues Kapitel der Kooperation“ aufgeschlagen werden, sagte der iranische IAEA-Botschafter Reza Najafi.

Der Westen verdächtigt die Regierung in Teheran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie an Nuklearwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies. Bisher konnten sich beide Seiten nicht auf die Modalitäten von Vor-Ort-Inspektionen einigen.

Die IAEA versucht seit zwei Jahren, mit dem Iran eine „strukturierte Annäherung“ zu erreichen, um offene Fragen zu klären, die insbesondere ein IAEA-Bericht von November 2011 aufgeworfen hat. In dem Dokument werden eine Reihe von Indizien genannt, wonach der Iran vor 2003 und möglicherweise auch danach an der Herstellung einer Atombombe gearbeitet hat. Die Inspektoren der IAEA wollen vor allem die Militärbasis Parchin besichtigen, wo Experimente in Zusammenhang mit dem Bombenbau stattgefunden haben könnten.

Das iranische Atomprogramm wird auch Gegenstand einer neuen Gesprächsrunde zwischen den fünf UN-Vetomächten plus Deutschland (5+1) und dem Iran an 7. und 8. November in Genf sein. (APA/dpa/AFP)