Reise

„Venedig ist kein Vergnügungspark“

© APA (epa)/ANDREA MEROLA

Venedig – 25 Millionen Touristen besuchen jährlich Venedig. Täglich tummeln sich bis zu 100.000 Besucher in der Lagunenstadt, während der Ka...

Venedig –25 Millionen Touristen besuchen jährlich Venedig. Täglich tummeln sich bis zu 100.000 Besucher in der Lagunenstadt, während der Karneval­szeit sind es 130.000. Wegen des Rekordandrangs wird in der Stadt über die Einführung des „Numerus clausus“ für Touristen diskutiert.

Die Debatte tobt, nachdem der „World Monument Fund“ (WMF) Venedig in die Liste der 65 historischen und archäologischen Stätten von weltweitem Interesse aufgenommen hat, die gefährdet sind. Laut WMF-Präsidentin Bonnie Burham sei Venedig ein dramatisches Beispiel eines vom Tourismus stark abhängigen Wirtschaftsmodells, das ein­e Stadt zu zerstören droht. Laut Ex-Bürgermeister Paolo Costa, der nun Präsident der Hafenbehörde ist, sollte eine Höchstzahl an Touristen bestimmt werden, die täglich Venedig besuchen dürfen und eine Eintrittskarte eingeführt werden.

Gegen den „Numerus clausus“ wehrt sich der Bürgermeister Venedigs, Giorgio Orsoni. „Wir müssen eine Lösung finden, um die Touristen­ströme zu regulieren und die Zahl der Ankünfte einzuschränken. Ein Ticket einzuführen, bedeutet aber zuzugeben, dass Venedig ein Vergnügungspark geworden ist, was nicht stimmt, denn die Stadt ist lebendig“, betonte Orsoni. (APA)