Rezession nach Jahren vorbei: Spaniens Wirtschaft wächst wieder
Gute Nachrichten aus dem Euro-Krisenland Spanien: Die Rezession ist überwunden, die Inflation erreicht den tiefsten Stand seit vier Jahren.
Madrid - Spanien hat die längste Rezession in der jüngeren Geschichte des Landes überwunden. Das Euro-Krisenland erzielte erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder ein wirtschaftliches Wachstum. Wie das Nationale Statistik-Institut (INE) am Mittwoch in Madrid mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euro-Krisenlandes im dritten Quartal 2013 im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent.
Inlandsnachfrage schwach
Die Behörde bestätigte damit den Wert, den die Zentralbank in der vorigen Woche auf der Grundlage von Schätzungen veröffentlicht hatte. Die Rezession war die längste in Spanien seit dem Ende der Franco-Diktatur (1939-1975). Das BIP der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone war neun Quartale hintereinander gesunken. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal fiel die spanische Wirtschaftsleistung zwischen Juli und September allerdings wie erwartet um 1,2 Prozent.
Die konjunkturelle Erholung basierte nach Einschätzung von Experten vor allem auf einer dynamischen Nachfrage in der Exportwirtschaft. Die Inlandsnachfrage war weiterhin schwach. Auch das Geschäft mit dem Tourismus trug zur Überwindung der Rezession bei. Spanien erwartet in der Bilanz für dieses Jahr eine Rekordzahl von ausländischen Urlaubern.
Inflation sank um 0,1 Prozent
Die Verbraucherpreise gingen nach Angaben des INE im Oktober im Vergleich zum Oktober 2012 um 0,1 Prozent zurück. Die Inflationsrate fiel auf den tiefsten Stand seit vier Jahren. Sie erreichte erstmals seit 2009 einen Negativwert. Dies wurde auf die Verbilligung von Lebensmitteln und nicht-alkoholischen Getränken zurückgeführt.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 0,4 Prozent. Die Regierung hatte bei der Vorlage ihres Haushaltsentwurfs für 2014 die Erwartung geäußert, dass die niedrige Inflationsrate den Verlust an Kaufkraft in weiten Bevölkerungskreisen abmildern werde. (APA/dpa)