Kollision auf der Donau

Tankschiff versenkte Polizeiboot in Wien und fuhr einfach weiter

Die Beamten konnten sich mit einem Sprung ins Wasser retten, beide erlitten eine starke Unterkühlung.

Wien - Die Kollision eines deutschen Tankschiffs mit einem Wiener Polizeiboot auf der Donau hätte wesentlich schlimmer ausgehen können. Die beiden Beamten der Schifffahrtspolizei, die sich Dienstagabend bei dem Crash mit einem Sprung ins Wasser retten konnten, waren am Mittwoch auf dem Weg der Besserung, so Polizeisprecher Johann Golob zur APA. Die beiden hatten starke Unterkühlungen erlitten.

Das Polizeiboot „Fischa“ war gerade auf einer Patrouillenfahrt stromabwärts im Bereich Schulschiff und Brigittenauer Brücke, als es von dem Tankschiff unter deutscher Flagge gerammt worden ist. Der Kapitän dürfte die „Fischa“ übersehen haben. Nach dem Crash fuhr der Mann einfach weiter. Das Tankschiff wurde im Bereich Stauwerk Freudenau von einem weiteren Polizeiboot gestoppt.

Polizisten intensivmedizinisch betreut

Die Beamten vom See- und Stromdienst, die rund 40 Jahre alt sind, wurden mit starken Unterkühlungen in ein Spital verbracht und mussten intensivmedizinisch betreut werden. Sie wurden stationär aufgenommen. Von der Staatsanwaltschaft Wien wurden die Erhebungen eingeleitet. Beim Kapitän des Ölfrachters wurde eine Alkomatuntersuchung durchgeführt, alkoholisiert war der Mann nicht. Der Tanker wird nun kriminaltechnisch untersucht.

Die „Fischa“ ist komplett untergegangen. Sie soll geortet und bei guten Wetterbedingungen geborgen werden. Das Boot ist das älteste Polizeiboot der Flotte. Die Schadenshöhe war Mittwoch nicht bekannt. (APA)