Gespenst einer Umfahrung geht um

Von Harald Angerer

Reith b. K. –Es war einmal in den 70er-Jahren – was wie ein Märchen beginnt, ist für manchen Reither Bürger ein aktuelles Schreckgespenst mit dem Namen Petrovic-Straße. Also die Umfahrung von Reith entlang der Ache. Der Grund für das Wiederaufleben der Befürchtungen ist ein Wohnbauprojekt der Neuen Heimat Tirol (NHT) im Ortsteil Bichlach.

Geplant sind etwa 20 Wohnungen für Einheimische aufgeteilt auf vier Gebäude. Die dafür notwendige Zufahrt bringt einige Anrainer auf die Barrikaden. Sie befürchten eine schleichende Verwirklichung einer Reither Umfahrung. Nun haben sie sich die Unterstützung der Grünen geholt. „Wir sind nicht gegen das Wohnprojekt, aber wir können die Befürchtungen der Anrainer, was die Zufahrt betrifft, verstehen“, sagt der Verkehrssprecher der Grünen, LA Hermann Weratschnig. Es geht um eine Zufahrt östlich der Ache bis zu den neuen Gebäuden.

Genau hier war in den 70er-Jahren eine mögliche Umfahrung für Reith geplant gewesen. „Es gibt eine zweite Variante, wir hoffen, dass die Gemeinde diese genau prüft, um nicht die Türe für eine Umfahrung zu öffnen“, sagt Anrainer Florian Pointner. Er war schon in den 70er-Jahren gegen die Umfahrung aufgetreten.

Der Reither Bürgermeister Stefan Jöchl kann die Aufregung um die Zufahrt nicht ganz nachvollziehen. „Die Pläne für eine Umfahrung sind seit den 70er-Jahren vom Tisch. Sie wären wohl auch nicht mehr umsetzbar, alleine schon wegen der Widmungen auf der damals geplanten Trasse“, versichert Jöchl. Noch sei auch das letzte Wort in Sachen Zufahrt nicht gesprochen. „Wir prüfen derzeit beide Varianten sehr intensiv. Es ist nicht nur die Zufahrt für die Neue Heimat, schon seit 15 Jahren suchen wir eine bessere Zufahrt für den Ortsteil. Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen“, sagt Jöchl. Die Kosten würden bei den Überlegungen eine Rolle spielen, aber auch der Naturschutz.