Imageoffensive für die Tiroler Mindestsicherung
Mit Unterstützung der HTL für Grafik und Design will der Sozialpolitische Arbeitskreis Tirol (SPAK) die Mindestsicherung bekannter machen.
Innsbruck – In Tirol geniert sich niemand, wenn er um Mietzinsbeihilfe ansucht. Wenn es aber darum geht, die Mindestsicherung zu beantragen, dann stehen viele vor einer Hemmschwelle, meint Marion Kapferer vom Sozialpolitischen Arbeitskreis Tirol (SPAK), eine Vereinigung, in der sich 15 Sozialeinrichtungen vernetzt haben.
„Und das“, so Kapferer weiter, „obwohl Menschen in einer Notlage einen gesetzlichen Anspruch auf diese Unterstützung haben.“ Laut den letzten Zahlen aus dem Jahr 2012 haben laut Kapferer mehr als 13.000 Personen in Tirol die Mindestsicherung bekommen – ein Wert, der höher sein könnte. Denn neben der Scham sei auch ein Informationsdefizit ein Grund, weshalb viele gar nicht erst um Mindestsicherung ansuchen. Anspruch auf Mindestsicherung haben Personen, die sich in einer Notlage befinden oder denen eine Notlage droht – unabhängig etwa davon, ob arbeits- oder wohnungslos, alleinerziehend oder nicht.
Diesem Informationsdefizit sagt nun der SPAK mit einer Plakat-Aktion den Kampf an und hat mit der HTL für Grafik und Design in Innsbruck eine Partnerin gefunden. 28 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich an einem Projekt und entwarfen Vorschläge, wie das Thema am besten transportiert werden könnte. Gestern stellte der Sozialpolitische Arbeitskreis gemeinsam mit den verantwortlichen Lehrpersonen das Siegerplakat vor. Die Idee dafür stammt von Jacqueline Denzel, unterstützt in der Gestaltung und Umsetzung wurde sie von ihrer Schulkollegin Martina Pircher. Das Plakat zeigt eine Pinnwand, wie sie in jedem Haushalt hängen könnte. Darauf finden sich Beispiele für laufende Ausgaben sowie der Hinweis auf die Möglichkeit, Mindestsicherung zu beantragen. Ein Stapel tatsächlich abziehbarer Post-its zum Mitnehmen mit dem Internet-Link www.mindestsicherungtirol.at ist ein besonderes Element des Plakates.
In den kommenden Tagen werden Arztpraxen, Regionalstellen von AMS und AK sowie Pfarren, Sozialeinrichtungen und Krankenhäuser in ganz Tirol die druckfrischen Plakate aufhängen. (np)