„Made in Austria“ boomt: Industrie geht es immer besser
Die Nachfrage nach österreichischen Industrieprodukten ist in den letzten sechs Monaten stetig angestiegen. Die Stimmung ist so gut, wie seit zwei Jahren nicht mehr.
Wien - „Made in Austria“ boomt wieder. Die Stimmung in der heimischen Industrie ist so gut wie seit über zwei Jahren nicht mehr, und es zeichnet sich auch eine Fortsetzung der Erholung in der Industrie mit besseren Aussichten für 2014 ab. Auch am Arbeitsmarkt kommt es zu einer Trendwende, die Industriebeschäftigung nimmt leicht zu. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Bank Austria unter heimischen Einkaufsmanagern hervor.
„Der Aufwärtstrend hat sich im Oktober beschleunigt“, so Bank Austria-Chefvolkswirt Stefan Bruckbauer anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Bank Austria-Einkaufsmanagerindex. Er sieht darin ein deutliches Signal für die Erholung in der Industrie. Der Bank-Austria-Einkaufsmanagerindex hat im Oktober mit 52,7 Punkten den höchsten Wert sei über zwei Jahren erreicht, teilte das Institut am Mittwoch mit.
Leichtes Plus auch bei Beschäftigung
Ein starkes Auftragsplus hat demnach eine kräftige Ausweitung der Produktion ermöglicht. Auch auf dem Arbeitsmarkt sei es erfreulicherweise zu einer Trendwende gekommen, die Beschäftigung in der Industrie habe wieder leicht zugenommen. Belastend wirkten sich dagegen die gestiegenen Einkaufspreise aus, während gleichzeitig die Verkaufspreise stabil blieben. Die Bank Austria-Ökonomen rechnen mit einer Fortsetzung der Erholung in der Industrie und mit besseren Aussichten für das kommende Jahr: Prognostiziert wird ein Plus von 4 Prozent für 2014.
Den größten Beitrag zum Anstieg des EMI leistete im Oktober die kräftig gestiegene Nachfrage nach „Made in Austria“: „Die österreichischen Industriebetriebe erhalten nun bereits den sechsten Monat in Folge mehr Aufträge. Die Nachfrage aus dem Ausland hat sich im Oktober besonders stark erhöht“, so Bruckbauer. Die Auftragspolster seien mittlerweile so groß wie letztmals vor rund zweieinhalb Jahren.
Preissteigerungen bei Rohstoffen
Die anziehende Nachfrage habe auf Lieferantenseite zu spürbaren Preissteigerungen bei einigen Rohstoffen bzw. Vorprodukten geführt. „Die Einkaufspreise stiegen im Oktober so rasch wie letztmals vor rund einem Jahr“, so der Ökonom. Angesichts des scharfen Wettbewerbs konnten die heimischen Betriebe allerdings keine Anhebung der Verkaufspreise durchsetzen. Dies habe zu einer höheren Belastung der Kosten- bzw. Ertragslage geführt, so Bank Austria-Ökonom Walter Pudschedl.
Rund eineinhalb Jahre habe der Jobabbau im Produktionssektor gedauert, nun sei er zu Ende, so die Ökonomen. Allerdings zeige der aktuelle Beschäftigungsindex mit einem Wert von 50,6 Punkten nur leicht nach oben. Das sei vorerst nur als Hinweis auf eine Stabilisierung der Arbeitsmarktlage zu werten, betont Pudschedl. Am allgemeinen Arbeitsmarkt werde die Konjunkturerholung die Entwicklung aber erst im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2014 drehen. Die Arbeitslosenquote erwarten die Ökonomen der Bank Austria unverändert mit 7,6 Prozent im Jahr 2013 und 2014.
Verbessert hat sich für die heimische Industrie auch das internationale Umfeld: Der chinesische Einkaufsmanagerindex ist von 50,2 auf 50,9 Punkte gestiegen. Auch in Europa zeigen die Stimmungsindikatoren nach oben, und der aktuelle Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone ist auf 51,3 Punkte gestiegen. Auch der für Österreichs Industrie richtungsweisende deutsche Index sandte mit einem Anstieg um 0,4 auf 51,5 Punkte ein positives Signal aus. (APA)