Innenpolitik

Wieder Wirbel im Kärntner Team Stronach: LAbg. Schalli verlässt Klub

Schalli erhebt schwere Vowrürfe gegen Landesrat Köfer. Er wurde nach der Pressekonferenz umgehend aus der Partei ausgeschlossen.

Klagenfurt – Der Kärntner Landtagsabgeordnete Siegfried Schalli ist am Mittwoch aus dem Landtagsklub des Team Stronach ausgetreten, sein Mandat behält er. Er erhob bei einer Pressekonferenz schwere Vorwürfe gegen Landesrat Gerhard Köfer, die tief in den persönlichen Bereich gehen. Die neue Kärntner Parteichefin, Andrea Krainer, gab kurz danach via Aussendung den sofortigen Parteiausschluss Schallis bekannt.

Schalli erklärte, Köfer habe ihm bei einer Klubsitzung vor zwei Tagen eine rund 18 Jahre zurückliegende Verurteilung vorgehalten. „Da wurde von schwerem Betrug geredet, was überhaupt nicht den Tatsachen entspricht“, so Schalli. Es habe sich damals vielmehr um eine arbeitsrechtliche Causa gehandelt, zudem sei die Sache längst verjährt und dürfe ihm daher auch nicht vorgeworfen werden. In diesem Zusammenhang werde er auch rechtliche Schritte gegen Köfer ergreifen.

Der zweite Grund sei ein privater: „Herr Köfer hat im Sommer ein Verhältnis mit meiner Frau angefangen.“ Er, Schalli, habe von seiner Tochter den Schriftverkehr zwischen seiner Frau und Köfer ausgehändigt bekommen. Der Abgeordnete wirft Köfer zudem vor, mit dem Landesrats-Dienstwagen in seiner Dienstzeit zu einem Schäferstündchen nach Villach gefahren zu sein. Köfer erklärte auf APA-Anfrage, er bestreite diesen Vorwurf. Er sei an dem besagten Tag bei einem Termin gewesen, was sowohl sein persönlicher Referent als auch sein Büroleiter bestätigen könnten. „Ich werde diesen Herrn klagen, ich lasse mir das nicht gefallen.“

Schalli bleibt Landtagsabgeordneter

Schalli bleibt als Abgeordneter im Landtag, er will auch seine Funktionen in den diversen Ausschüssen weiterhin wahrnehmen. Das Team Stronach verliert durch den Austritt den Klubstatus im Landtag und viel Geld. Bei der Klubförderung sind es rund 76.000 Euro, bei der Parteienförderung etwa 200.000 Euro pro Jahr.

Team-Stronach-Parteichefin Krainer warf Schalli ihrerseits vor, „gegenüber der Bundes- und auch gegenüber der Landespartei schwerwiegende Angelegenheiten aus der Vergangenheit konsequent verheimlicht“ zu haben. Zudem habe er in den vergangenen Wochen parteiintern „systematisch Intrigen gesponnen“. Auch Köfer warf Schalli vor, dieser hätte versucht, die Partei zu spalten und habe Lügen verbreitet.

Schalli war nach der Nationalratswahl von Frank Stronach zum Kärntner Parteiobmann ernannt worden und hatte Köfer damit abgelöst. Nach Abspaltungsdrohungen der Kärntner wurde schließlich als Kompromiss Krainer zur Parteichefin gemacht.

Zu Mittag wurde dann kurzfristig zu einer Pressekonferenz für den frühen Nachmittag geladen - der Kärntner FPÖ-Chef Christian Ragger, FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz und Schalli wollen über „Personelles“ informieren. (APA)