Mit dem Treppensteiger barrierefrei ins Museum
Schloss Landeck und Wehranlage Altfinstermünz sind rollstuhlfreundlich geworden. Piller Moor kann mit kleinem Zuggerät erkundet werden.
Landeck, Fließ –„Rollstuhlfahrer möchten möglichst ohne fremde Hilfe mobil sein“, sagt Rollstuhlfahrerin Sandra Careccia, Koordinatorin für das Projekt „Ad Museum“ beim Landecker Regionalmanagement regioL. Der Einstieg soll, so Careccia, barrierefrei sein – in öffentlichen Gebäuden, aber auch in Museen und Erlebnisparks. Wo die nötigen baulichen Adaptierungen nicht machbar sind, gibt es den „Treppensteiger“ als Alternative.
Auf Schloss Landeck und in der Wehranlage Altfinstermünz steht seit wenigen Tagen je eines der akkubetriebenen Geräte zur Verfügung. „Nicht nur Rollstuhlfahrer, auch ältere, gehbehinderte Leute können sich hineinsetzen, anschnallen und gemütlich über die Stiegen gleiten“, erläutert die Koordinatorin. Sie hat den Treppensteiger beim Tag der offenen Tür selbst getestet: „Das Gerät funktioniert bestens. Es soll überall eingesetzt werden, wo Umbauarbeiten nicht möglich sind.“ Die Neigung darf allerdings maximal 35 Grad sein. Das heißt, für steilere Treppen muss noch ein praxistaugliches Gerät erfunden werden.
Sollte ein Rollstuhlfahrer auf Schloss Landeck Hilfe benötigen, kann er die auf der ersten Treppe befestigte Telefonnummer wählen und wird dann mit der Kassa verbunden. „Nur zehn Minuten bevor der Treppensteiger geliefert worden ist, musste eine ältere Frau ins Schloss getragen werden“, weiß Careccia.
Die neuen Geräte sind von der EU gefördert worden. Das Gesamtprojekt „Ad Museum“ ist mit 375.000 Euro dotiert, Partnerregionen sind der Bezirk Landeck, Veneto Friaul und Südtirol. Auch der Rundweg am Piller Moor (Gemeinde Fließ) ist für Rollstuhlfahrer kein Problem mehr. Dort wurden zwei kleine Zuggeräte (Swiss Tracs) angekauft.
Der Museumsverein durfte sich über großen Besucherandrang auf Schoss Landeck freuen. Heimische Volksmusikanten wie der Bruggner Viergesang spielten auf. (hwe)