ÖFB jubelt

Koller bleibt Teamchef: „Will das Vertrauen zurückgeben“

Marcel Koller bleibt zumindest für zwei weitere Jahre Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft. Das gab der ÖFB am Mittwoch in einer Aussendung bekannt.

Innsbruck - Was lange währt, wird endlich gut: Marcel Koller hat am Mittwochvormittag nach mehrwöchigem Hin und Her einen neuen Vertrag beim ÖFB unterschrieben. Der Schweizer bleibt demnach zumindest bis Dezember 2015 Teamchef der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Im Falle einer erfolgreichen EURO-Qualifikation verlängert sich der Kontrakt automatisch bis nach den Kontinentalmeisterschaften in Frankreich im Juli 2016.

Koller gibt Schweizer Verband einen Korb

„Dies war, auf den Fußball bezogen, die schwierigste Entscheidung, welche ich in meiner Karriere treffen musste“, begründete Koller die lange Bedenkzeit. Zuletzt hatte auch der Schweizer Fußball-Verband um die Gunst des 52-Jährigen gebuhlt, nachdem (Noch-)Teamchef Ottmar Hitzfeld sein Karriereende bekannt gegeben hatte.

Ich möchte der Mannschaft und den Fans das Vertrauen zurückgeben und dieses Team zur EURO führen.
Leo Windtner, ÖFB-Boss

Im ÖFB-Lager zeigte man sich freilich erleichtert und zufrieden. „Ich bin sehr froh, dass die Entscheidung für den Weg mit Marcel Koller gefallen ist. Ich seh diese Entwicklung für die Mannschaft, aber auch für den ÖFB und unsere Fans sehr positiv“, wurde ÖFB-Präsident Leo Windtner in einer Aussendung zitiert. „Ich bin überzeugt, dass diese Nationalmannschaft unter seiner professionellen Führung den Sprung nach Frankreich schaffen kann.“ Die EURO 2016 ist auch das Ziel von Koller selbst: „Ich habe vor zwei Jahren dieses Projekt beim ÖFB begonnen und ich will es weiterführen.“

Gute Laune bei Teamkickern, schlechte Laune in der Schweiz

Im Lager der ÖFB-Teamkicker sorgte die Nachricht von der Vertragsverlängerung auf jeden Fall für gute Laune. „Gute Nachrichten, bin glücklich“, schrieb Stürmer Marc Janko auf seiner Facebook-Seite. „Marcel Koller bleibt in Österreich. Good News!“, jubelte auch Marko Arnautovic auf den sozialen Netzwerken. Verteidiger Sebastian Prödl kam gegenüber der APA ins Schwärmen: „Nicht nur ich und die Spieler, ganz Österreich hat Grund zur Freude. Das ist eine wichtige und gute Entscheidung für unseren Fußball.“

Im Gegensatz dazu wurde in der Schweiz die Absage von Koller vor allem von der Medienwelt mit Entsetzen aufgenommen. „Schock für Schweizer Fußball: Marcel Koller sagt Nati ab“, konnte es blick.ch nicht fassen. „Der Favorit sagt ab“, titelte die „Neue Zürcher Zeitung“. (tt.com)