Halloween in Tirol

Tiroler Polizei wachsam: Ein Fest zum Gruseln

Am heutigen Halloween-Abend wird die Polizei ein genaues Auge auf mögliche Sachbeschädigungen werfen. Im Handel gehen die Umsätze zu dem Fest zurück.

Innsbruck –Süßes oder Saures: Dieser Brauch lässt alle erschaudern. Jene, die Halloween mögen, tun alles, um sich möglichst gespenstisch und furchterregend zu verkleiden. Die anderen, wohl die Mehrzahl der Tiroler, schüttelt ob eines sinnlosen Brauchs, der aus Amerika nach Tirol geschwappt ist, den Kopf. Auch wenn die Halloween-Umsätze des Handels sinken, wegen Sachbeschädigungen hat die Polizei heute Abend wohl trotzdem wieder alle Hände voll zu tun.

15 Sachbeschädigungen, zehn Körperverletzungen und insgesamt 30 Verwaltungsstrafanzeigen: Das war die Bilanz von Halloween 2012 in Tirol. Österreichweit wurden insgesamt 129 Anzeigen wegen Körperverletzungen und 328 wegen Sachbeschädigungen gemeldet. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage an das Innenministerium durch den SP-Abgeordneten Johann Maier hervor.

In Innsbruck setzt Stadtpolizeikommandant Martin Kichler auf Prävention durch Präsenz. „Wir sind von den Streifen her gut aufgestellt und werden da auch einen Schwerpunkt heute Abend setzen.“ Im Fokus stehen dabei Partys und Veranstaltungen, aber auch öffentliche Verkehrsmittel und die Innenstadt.

Den Jugendlichen sei oft nicht bewusst, dass aus Spaß relativ schnell großer Ärger werden kann. „Wenn es sich um einen relevanten Tatbestand handelt, muss die Polizei einschreiten.“ Neben den strafrechtlichen Folgen können für die Eltern auch hohe zivilrechtliche Ansprüche entstehen, zum Beispiel für die Reinigung einer Hausfassade oder von Fahrzeugen. Die Innsbrucker Polizei versucht laut Kirchler durch Präsenz Jugendliche vor derartigen Aktionen abzuhalten.

Auch das Bundeskriminalamt versucht auf seiner Face­book-Seite Kinder und Jugendliche vor bösen Scherzen zu warnen und veröffentlichte eine Liste, wo klargemacht wird, was alles zu Anzeigen und schwerwiegenden Folgen führen kann. So ist das Bewerfen von Autos oder Häusern mit Eiern natürlich strengstens verboten. Ebenso wie Schmieraktionen, Lärmbelästigungen oder das Bestehlen anderer Kinder oder Jugendlicher. Tenor auch hier: „Üble Streiche sind kein Kavaliersdelikt.“

In Sachen Halloween zeigt sich Österreich unterdessen gespalten. 54 Prozent finden den Brauch als „unnötig“. Einer Online-Umfrage von Marketagent.com geht aber jeder Zweite unter 30 Jahren auf eine Party.

Für klingende Kassen im Handel sorgt der „Süßes oder Saures“-Brauch in Tirol allerdings nicht. Die Wirtschaftskammer Tirol rechnet damit, dass in Summe etwa 5 Millionen Euro rund um Halloween rollen werden – Tendenz fallend. Der Hype sei eindeutig vorüber. Beliebter als die Kürbis- und Süßigkeiten-Hamsterei ist vor allem in Tirol der Gotlpack.

Dieser Brauch, bei dem Kinder von ihren Paten beschenkt werden, hat vor allem am Land Tradition. Insbesondere für Kleidung und Sportartikel werde zu diesem Anlass Geld ausgegeben. Im Vorjahr brachte das den heimischen Geschäften rund 2 bis 2,5 Millionen Euro an Umsatz. (mw, wer)

Für Sie im Bezirk Innsbruck unterwegs:

Verena Langegger

Verena Langegger

+4350403 2162

Michael Domanig

Michael Domanig

+4350403 2561

Renate Perktold

Renate Perktold

+4350403 3302