Mit Motor am Skateboard und Alkohol im Blut
Kufstein – Ein „atypisches Fahrgeräusch“, zwei deutsche Polizeibeamte und ein Tiroler Skateboardfahrer – das waren die Zutaten für einen ung...
Kufstein –Ein „atypisches Fahrgeräusch“, zwei deutsche Polizeibeamte und ein Tiroler Skateboardfahrer – das waren die Zutaten für einen ungewöhnlichen Polizeieinsatz am vergangenen Wochenende in Bayern, den wohl keiner der Beteiligten vergessen wird.
Samstagabend hörten die Beamten auf der Straße von Niederndorf in Richtung Oberaufdorf gegen 22.30 Uhr ein seltsames Gefährt, das sich aus der Finsternis näherte. Urplötzlich erschien dann ein Mann auf einem Skateboard, das zwar kein Licht, dafür aber einen Motor hatte. Die Geschwindigkeit steuerte der Mann mit einer Fernbedienung. Da der „Rider“, wie er im Polizeibericht genannt wird, für Autofahrer schlecht erkennbar war, wurde er von der Polizei aus dem Verkehr gezogen. Und dabei bemerkten die Beamten, dass der 31-jährige Kufsteiner auch noch alkoholisiert war. 1,2 Promille förderte der Alkoholtest schließlich zu Tage, und das bedeutet für den jungen Mann so richtig Ärger. Denn das Skateboard wird von den Behörden in Deutschland als Kraftfahrzeug eingestuft und die Alkoholisierung wird deshalb wie eine bei einem Autofahrer gehandhabt.
Markus Widmann, Chef der Landesverkehrsabteilung der Polizei, erklärt, dass das Gesetz auch in Österreich klar von einem Kraftfahrzeug spricht. Aber: „Wenn die Polizei ständig jemanden betrunken auf einem Fahrrad antrifft und dieser eine Gefährdung für die Verkehrssicherheit darstellt, dann kann diesem von der Behörde auch der Führerschein entzogen werden.“ Doch dafür brauche es ein Gutachten und „Zweifel an der Zuverlässigkeit des Verkehrsteilnehmers“. Auf der Stelle könne man einem betrunkenen Radfahrer den Autoführerschein nicht abnehmen, erklärt Widmann. Derartige motorisierte Skateboards seien in Tirol noch nicht vorgekommen. (mw)