Töchterle: Wissenschaft ist kein Blinddarm
Der Wissenschaftsminister spricht sich gegen die Trennung der Uni- und Wissenschaftsagenden aus.
Wien – Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) plädiert indirekt gegen eine Aufteilung der Uni- bzw. Wissenschaftsagenden auf andere Ressorts. Auf die Frage, ob er sich die Wissenschaft etwa als Anhängsel des Wirtschaftsministeriums vorstellen könne, meinte er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch: „Der lateinische Ausdruck für Anhängsel ist Appendix und der bekannteste Appendix ist der Blinddarm. Das ist nicht der gebührende Stellenwert für Wissenschaft und Forschung.“
Er wolle zwar nicht für seinen eigenen Posten argumentieren, meinte Töchterle: „Aber dafür, dass Unis und Wissenschaft einen gebührenden Stellenwert in einer künftigen Regierungskonstellation haben, plädiere ich allemal.“ „Kundige Personen“ wie der Bundespräsident oder die Universitätenkonferenz (uniko) hätten zu diesem Thema bereits „eigentlich alles gesagt“ - sowohl Bundespräsident Heinz Fischer als auch die uniko hatten sich gegen eine Auflösung des Wissenschaftsministeriums ausgesprochen.
Das Thema Wissenschaft (inklusive Unis) ist neben Schule (inklusive Elementarpädagogik), Kultur und Frauen eines der vier Unterkapitel der von Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) bzw. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) geleiteten Bildungs-Untergruppe bei den Koalitionsverhandlungen. Er verhandle dabei den Bereich Wissenschaft federführend für die ÖVP, so Töchterle. (APA)