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Richtig heizen und „Kohle“ sparen

Um Heizkosten zu sparen, muss man nicht den ganzen Winter frieren. Mit einfachen Tricks lassen sich bis zu 20 Prozent Energie und damit bares Geld einsparen. Und: Mieter haben ein Recht auf Wärme.

Von Matthias Christler

Innsbruck –Jeder neunte Student schafft es nicht, seine Wohnung warm zu halten, entweder wegen zu hoher Kosten oder aufgrund schlecht gedämmter Fenster und Türen. Diese Meldung der Österreichischen Hochschülerschaft löste vergangene Woche allein schon beim Gedanken daran ein Frösteln aus. Grund genug, um sich bei Experten umzuhören, wie jeder es schaffen kann, seine Heizkosten einzudämmen. Und das mit kleinen Maßnahmen um bis zu 20 Prozent, ohne an Komfort zu verlieren, verspricht die Broschüre vom Verein „Energie Tirol“. Dessen Geschäftsführer Bruno Oberhuber zählt einige der insgesamt 40 Tipps auf.

1Richtige Temperatur. In einem Wohnraum fühlen sich die meisten bei 21 bis 23 Grad wohl. Im Schlafzimmer sollten es zwischen 16 und 18 Grad sein. Jedes Grad mehr oder weniger bedeutet natürlich mehr oder weniger Kosten: Wer in seiner Wohnung einen Grad hinuntergeht, spart sechs Prozent Energie ein.

2Absenken, aber ... nicht ganz. Natürlich muss es im Wohnzimmer untertags oder mitten in der Nacht, wenn niemand Zeit dort verbringt, nicht konstant warm sein. Doch Vorsicht, die Heizung sollte nicht vollständig abgedreht werden, sondern die Temperatur auf 16 Grad gehalten werden. Das vollständige neu Aufheizen würde zu viel Energie verbrauchen.

3 Regelung: Elektronische Raumthermostate oder welche am Heizkörper mit Zeitprogrammen erhöhen nicht nur den Komfort in der Wohnung, richtig eingesetzt sparen sie natürlich auch Geld.

4Geschlossene Türen: Es klingt banal, aber offene Zimmertüren leiten kältere Luft vom Gang in Wohlfühlräume wie Wohn- oder Schlafzimmer. Übrigens regen unterschiedliche Temperaturzonen sogar den Kreislauf an.

5Heizkörper „befreien“: Der Klassiker unter den Heiz-Fehlern sind zugestellte Heizkörper. Dazu gehören nicht nur Möbelstücke, sondern auch Abdeckungen oder einfache Vorhänge, durch die es zu einer geringeren Wärmeabgabe kommt.

6Richtig lüften: Bei ständig offenen Fenstern kühlen auch die Wände ab. Deshalb gilt: Ein schneller und vollständiger Luftaustausch spart Energie. Gegenüberliegende Fenster ganz öffnen, im Winter für ca. fünf Minuten, das drei Mal am Tag sollte reichen.

7Direktheizung: Bequem, aber ein No-Go sind Elektrodirektheizungen, wenn sie stundenlang eingesetzt werden. „Diese Geräte sollten sich auf ein kurzes Aufheizen zum Beispiel im Bad beschränken“, sagt auch Oberhuber.

8Passende Heizung: Die richtige Heizquelle ist ohnehin die beste Methode, Kosten zu sparen. „Diese Investitionsentscheidung muss gut überlegt und den jeweiligen Bedürfnissen und Möglichkeiten angepasst sein“, verweist Oberhuber auch darauf, dass die Energieberater des Vereins hier gerne Eigentümer bei Fragen weiterhelfen.

9Recht auf Wärme: Für Mieter gilt, sie haben ein Recht auf Wärme: Wohn-, Schlafzimmer und Küche bei mindestens 20 Grad, Bad 24 Grad, WC sowie beheizte Nebenräume 15 Grad. „Das ist unabhängig von der Jahreszeit. Der Vermieter muss stets für ausreichende Beheizung sorgen“, sagt Michael Obermeier von der Arbeiterkammer Tirol. Wenn das nicht passiert, könne der Mieter einen Teil der Mietkosten einbehalten. „Die Gründe dafür muss er aber dokumentieren, um sie im Streitfall vor Gericht vorlegen zu können.“ Die Mietzinsminderung in vergangenen Fällen lag zwischen 10 (18 Grad in der Wohnung) und 100 Prozent (defekte Heizung).

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