Sturmlauf gegen Jobabbau in Tirol
Die Ankündigung der AUA, in Tirol weitere 50 Jobs zu streichen, löst in der Tiroler Politik einen Sturm der Entrüstung aus.
Von Max Strozzi
Innsbruck – Der Job-Kahlschlag der AUA am Standort Tirol lässt die Wogen hochgehen. Bereits im Frühjahr wurden 109 Verwaltungs-Jobs in Innsbruck gestrichen und nach Wien verlagert. Am Mittwoch wurde, wie berichtet, bekannt, dass die AUA auch die Technikverwaltung von Innsbruck abziehen und in Wien bündeln will. Gestern bestätigten AUA-Chef Jaan Albrecht und Tyrolean-Geschäftsführer Klaus Froese, dass bis zum Frühjahr 2014 damit rund 50 weitere Jobs in Innsbruck gestrichen werden könnten. Auch in Bratislava wackeln Stellen. Wie viele der 130 Posten in Bratislava wegfallen könnten, sei aber noch unklar.
Mit dem erneuten Stellenabbau widerspricht AUA-Chef Albrecht seinem eigenen Bekenntnis aus dem Frühjahr, die Jobs in der Techniksparte in Innsbruck nicht anzurühren. „Noch im Frühjahr hat es ein klares Versprechen seitens der AUA-Führung Landeshauptmann Günther Platter gegenüber gegeben, die Wartungsjobs in Innsbruck zu belassen. Der AUA fehlt die Handschlagqualität“, äußerte Arbeitslandesrat Johannes Tratter seine Empörung: „Die Entscheidung ist auch insofern nicht nachvollziehbar, als die Technik-Sparte eine gute Leistung erbracht hat. Aber offensichtlich zählt das bei den Wiener Zentralisten nicht.“
„Respektlos und unwürdig“
Die Gewerkschaft kritisiert das Vorgehen der AUA als „respektlos und unwürdig“. „Offensichtlich hat das Gespräch des Landeshauptmannes mit der AUA-Führung im vergangenen Frühjahr nicht gefruchtet. Die Politik muss sich in diesen Belangen und vor allem zum Standort Innsbruck mehr einbringen und Verbindlichkeiten schaffen“, so Tirols ÖGB-Chef Otto Leist. Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl und Tyrolean-Betriebsratschef Thomas Steiner erinnern den AUA-Chef an die Standortgarantie: „Damals hieß es, die Technik sei kein Thema.“
Für Tirols AAB-Landesobmann Andreas Köll sei es „nicht einzusehen, dass jedes Mal, wenn das Management in Wien konzernmäßig unter Druck kommt, die Belegschaft in Tirol bluten muss“. Die Vorgangsweise der AUA sei „unwürdig und letztklassig“ – Tirols Landes- und Bundespolitiker müssten den Druck auf die AUA erhöhen.
Während weitere rund 50 Tyrolean-Mitarbeiter in Innsbruck um ihren Job bangen, steuert die Airline für das Jahr 2013 auf den ersten operativen Gewinn seit Jahren zu. Von Jänner bis September flog die AUA einen Betriebsgewinn von 19,4 Mio. Euro ein, bereinigt sind das um 10,3 Mio. Euro mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.