Nowotny legt Österreichs Banken Filialschließungen nahe
Die Profitabilität von Österreichs Banken ist nach Aussage von Notenbankchef Ewald Nowotny noch immer unter dem Vorkrisenniveau.
Wien – Die Geldhäuser „sollten kostenbewusster und effizienter werden, das schließt Filialschließungen ein“, sagte der OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny in einem Interview mit dem am Donnerstag erschienenen „Format“. Über Fusionen am Bankenmarkt wolle er nicht spekulieren.
Österreich gilt als Markt mit zu vielen Banken und zu vielen Filialen. Die großen Institute sind bereits auf Schrumpfkurs, eine weitere Konsolidierung wird erwartet. Ende 2012 gab es hierzulande eine Bankfiliale pro 2100 Einwohner, 1997 waren es noch 1700 Personen gewesen. Im EU-Schnitt kommen heute 2300 Kunden auf eine Niederlassung.
Nach Einschätzung Nowotnys stehen die heimischen Banken in Summe gut da - abgesehen von den bekannten Problemfällen Hypo Alpe-Adria und Kommunalkredit, für ihn „die größten Baustellen“. „Die Banken sind stärker mit Eigenkapital unterlegt, haben höhere Risikovorsorgen gebildet und sie haben höhere Liquiditätspolster“, so das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). Wobei die Banken in Osteuropa profitabler unterwegs seien als im Inland. Das Ostrisiko habe sich in den vergangenen Jahren „beträchtlich“ reduziert, wenngleich es ein Geschäft „gänzlich ohne Risiko“ nicht geben werde.
Zu einer möglichen Super-Bad-Bank für die Kärntner Hypo, die Kommunalkredit/KA Finanz und die ÖVAG wollte er sich nicht äußern. „Es gibt Diskussionen über Bad-Bank-Modelle. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.“ (APA)