Batman: Arkham Origins

Der Fledermaus mangelt es an neuen Ideen

„Batman: Arkham Origins“ kann der erfolgreichen Reihe um den Beschützer von Gotham City kaum Neues hinzufügen. Altbekanntes bleibt aber unterhaltsam.

Von Lukas Schwitzer

Innsbruck - Gotham City ist bevölkert von Superschurken und Gangs, die Straßen sind leer von Zivilisten oder Autos. Das Recht des Stärkeren wird schamlos ausgenützt. Wer nun glaubt, „Batman: Arkham Origins“ versetze den Fledermausmann wieder in das Riesengefängnis Arkham City, einen ganzen zum Gefängnis umfunktionierten Stadtteil, irrt. „Arkham Origins“ spielt zeitlich lange vor den Vorgängern, doch zumindest in der Szenerie ist der Unterschied kaum zu bemerken. Die Stadt ist genauso tot, der Joker und seine Konsorten haben die Macht über Gotham.

Batman macht sich neue (alte) Feinde

Nur kurze Zeit, nachdem Bruce Wayne begonnen hat, sich in Maske und Cape zu kleiden und das Verbrechen zu bekämpfen, will die Unterwelt mit allen Mitteln versuchen, ihn loszuwerden. Der Drogenboss Black Mask hat ein Kopfgeld von 50 Millionen Dollar auf den Dunklen Ritter ausgesetzt. So soll sichergestellt werden, dass sämtliche Kopfgeldjäger des Batman-Universums Jagd auf diesen machen. Mit Deathstroke oder Firefly sind dies lang etablierte Charaktere, die hierzulande trotzdem nur großen Fans der Comics bekannt sein dürften.

Am Gameplay hat sich wenig bis gar nichts geändert. Kämpfe werden nach wie vor in Schlägereien absolviert, in denen der Spieler Schlägen ausweichen und diese kontern muss, während er die diversen gesichtslosen Gangster in die Bewusstlosigkeit prügelt. Zwischendurch sieht man sich auch wieder mit größeren Räumen konfrontiert, in denen Gegner patrouillieren, die aus dem Hinterhalt, von unten oder von oben ausgeschaltet werden wollen. Insgesamt sind diese Sequenzen im Vergleich zu den Vorgängern etwas anspruchsvoller geworden, eine allzu große Herausforderung bieten sie aber nicht. Trotzdem werden sich Veteranen schnell zurechtfinden, unterhaltsam sind die Abschnitte, in denen man als Batman richtig aufräumen darf, allemal.

Gotham: Groß, aber leergefegt

Auch Batmans „Detektiv-Sicht“ ist wieder mit von der Partie. Mit dieser können Gegner aus der Entfernung und durch Mauern aufgespürt sowie Blut- und andere Spuren verfolgt werden. Zudem muss der Spieler nun auch Mordfälle auflösen, in denen er den Tatort mit Hilfe seiner Sicht auf Spuren untersucht und den Tathergang rekonstruiert. Dieser kann dann auch vor- und zurückgespult werden, um neue Hinweise zu finden. Vom Ablauf erinnert dies stark an „Remember Me“.

Die Story wirkt teilweise sehr an den Haaren herbeigezogen. Nicht zuletzt die Vorstellung zu akzeptieren, Batman sei all diesen großen Widersachern seiner Karriere in nur einer Nacht zum ersten Mal begegnet, braucht einiges an Überwindung. Zudem wirkt Gotham, das im Vergleich zu „Arkham City“ etwa die doppelte Größe aufweist, trostlos und verlassen. Die Begründung, wegen eines Sturms sei ein Ausgehverbot verhängt worden, rechtfertigt die leergefegten Straßen nur zum Teil. Ein Plus: Um langwierige Wege durch die Stadt zu vermeiden, darf man nun mit Hilfe des Batwing zu bestimmten vorher freigeschalteten Orten fliegen.

Fazit

„Batman: Arkham Origins“ ist keinesfalls ein schlechtes Spiel, Neues kann es aber kaum bieten. Ein Großteil des Gameplay, in „Arkham City“ bereits aufgewärmt, ist altbekannt, die wenigen Neuerungen tragen nur wenig zum Spiel bei. Ob dies am Studio-Wechsel von Rocksteady oder generell an fehlenden neuen Ideen für die Reihe liegt, ist dabei schwer zu sagen. So muss in jedem Fall gesagt werden, dass „Arkham Origins“ über den Status eines eher farblosen Neuaufgusses der Vorgänger nur in wenigen Momenten hinauskommt. Es ist immer noch unverkennbar ein Teil der „Arkham“-Serie, aber auch nicht mehr.

Unsere Bewertung: 7/10

Entwickler: Warner Bros. Games Montreal

Publisher: Warner Bros. Interactive Entertainment

„Batman: Arkham Origins“ ist jetzt für Windows, Playstation 3, Xbox 360 und Wii U erhältlich.

Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt von Warner Bros. Interactive Entertainment via Delasocial.