Landespolitik

Innsbrucker Parkraum-Reform ist unter Dach und Fach

Koalition einigt sich auf Kompromiss: Niedrigere Anwohnertarife in neuen Parkstraßen und Gratisparken samstags in 180-Min.-Zonen.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck –Süßes oder Saures? Pünktlich zum gestrigen Halloween präsentierte die Innsbrucker Ampelkoalition den zwischen Grünen, Sozialdemokraten und Für Innsbruck ausverhandelten Kompromiss in Sachen Parkraumbewirtschaftungsreform. Wie exklusiv berichtet, hatte sich die Koalition erst am Mittwochabend auf einen gemeinsamen Nenner eingeschworen. Was das Trio gestern in zuckersüßen Worten zu lobpreisen versuchte, dürfte den Gegnern der Reform – allen voran der Wirtschaftskammer, dem Verein der Innenstadtkaufleute und der ÖVP – wohl als saures Halloween-Zuckerl im Magen liegen.

Wie erwartet, hatte die SPÖ, die bekanntlich ohne Nachverhandlungen dem Reformpapier der grünen Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider weder im Senat noch im Gemeinderat die Zustimmung erteilt hätte, auf eine kräftige Reduktion der Anwohnerparktarife gedrängt. Ein einheitlicher Tarif von rund 222 Euro in allen Zonen war den Roten zu hoch. Man einigte sich nun darauf, dass zumindest in den Parkstraßen nur ein Betrag von rund 148 Euro (für zwei Jahre) zu zahlen sein wird. Dies entspricht der schon bisher in der Parkstraße Tivoli verlangten Gebühr. In den Kurzparkzonen (90 bzw. 180 min) hingegen bleibt der – ebenso bereits geltende – Tarif von 222 Euro aufrecht.

Und auch zeitlich wurde am Konzept noch gedreht. Anstatt rund um die Uhr wird die Bewirtschaftung der Parkstraßen künftig nur bis 19 Uhr erfolgen. Die FI-Fraktion drängte indes darauf, dass in den 180-Minuten-Zonen der Samstag kostenfrei wird. An den Eckpfeilern der Reform, die Zonen über weite Teile der Stadt auszudehnen, den Halbstundentarif von 50 auf 70 Cent zu erhöhen und die Kernzone bis 21 Uhr zu bewirtschaften, wurde nicht gesägt. Nach einem Jahr soll das Paket evaluiert werden.

„Uns geht es vor allem darum, dass die Innsbrucker wieder in ihrer Wohngegend parken können“, sagt FI-Klubobmann Lucas Krackl. Dem pflichtet Grünen-Klubobfrau Uschi Schwarzl bei: „Das Parkplatzproblem wurde jahrelang verschleppt.“ Das Reformkonzept sei jetzt „beschlussreif“.

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