Verkehr

Schleichweg ärgert Anrainer

Die enge Sepp-Gangl-Straße in Wörgl wird zur Ausweichroute für den Durchzugsverkehr. Die Bewohner wollen Tempobremsen und zusätzliche Kontrollen.

Von Veronika Spielbichler

Wörgl –Die Anwohner der Sepp-Gangl-Straße stöhnen seit dem Sommer unter zunehmender Verkehrsbelastung, für die mehrere Ursachen verantwortlich gemacht werden. Durch den Umleitungsverkehr im Zuge der Bundesstraßensanierung im Sommer entdeckten viele Verkehrsteilnehmer die Ausweichroute durch Wörgl über die Federerstraße, Brixentaler Straße und Ganglstraße zur Wildschönauer Straße. Als kürzere Strecke weisen auch viele Navigationsgeräte diese Route aus, weshalb auch der Lkw- und Busverkehr ständig zunehme.

Und das Maß voll machte schließlich die Deckensanierung mit Abschrägung der Gehsteigkanten zur Fahrbahn hin: „Jetzt ist es für den Schwerverkehr noch leichter – das Verkehrsaufkommen ist seit dem Ausbau massiv mehr geworden, der Gehsteig wird regelmäßig befahren“, meldete sich eine Anrainerin bei der jüngsten Stadtteilversammlung zu Wort. Und andere verlangten Maßnahmen gegen den Schwerkehr und gegen Raser: „Seit dem Ausbau ist die Ganglstraße die reinste Autobahn!“, formulierte es ein weiterer Anrainer.

Gefordert wurden eingebaute Tempobremsen, bessere Radarüberwachung, ein zusätzlicher Schutzweg und Verkehrsspiegel für eine sicherere Tiefgaragenausfahrt. „Der Verkehrsausschuss wird sich mit dem Problem befassen“, sagte Bürgermeisterin Hedi Wechner zu.

„Wenn an unserem Fenster Lkw vorbeifahren, scheppert das Geschirr“, schilderte Helmut Lengerer, Anrainer der Wildschönauer Straße, die Erschütterungen, die er auf schadhaften Fahrbahnbelag zurückführt und auf eine Behebung drängt. „Wir befürchten Gebäudeschäden durch die Schwingungen und werden, wenn nötig, dafür auch ein Gutachten beibringen“, so Lengerer, der von Peter Egerbacher vom Stadtbauamt die Auskunft bekam, dass bislang noch kein Zeitplan für eine Deckensanierung der Landesstraße vorliege.

Vermehrte Bautätigkeit steht entlang der Brixentaler Straße an. Diese betreffen ab Herbst bereits den Bereich von der Pfarrgasse bis nach Itter – denn ausschließlich auf dieser Route soll der Aushub des Wohnbauprojektes am Gradlareal verfrachtet werden.

„Im März oder April beginnen wir mit dem Ausbau des Leitungsnetzes für die Stadtwärme Wörgl, das von der Tirol Milch bis zum Wave geführt wird. 2014 soll der Tiefbau von der Molkerei bis zur Kirche fertig gestellt sein, 2015 folgt dann der Bauabschnitt bis zum Wave“, kündigte Stadtwerke-Geschäftsführer Reinhard Jennewein an. Beeinträchtigt wird der Verkehr auf der Brixentaler Straße 2014 durch die Deckensanierung der Salzburger Straße von der Kirche bis zur Wildschönau­er Kreuzung – das wird die verkehrsgeplagten Anrainer der Federer- und Ganglstraße nochmals treffen.

Auf die fehlende Beleuchtung in der Pfarrgasse sowie am Fußweg zwischen Pfarr­hof und Tagungshaus wurde ebenso hingewiesen wie auf das Parkchaos bei der Volksschule. „In diesem Bereich ist eine große Lösung im Zuge der Straßensanierung geplant“, kündigte Wechner an und ersuchte um Geduld. Verkehrstechnisch sehe diese Lösung die Errichtung einer Park-and-ride-Zone sowie das Sperren der Zufahrt außer für den Anrainerverkehr vor.

Vor der Umsetzung ist aber noch die Verlegung von Leitungen durch die Stadtwerke erforderlich. Reagiert wird jetzt, da es im vergangenen Jahr einen schweren Unfall gegeben habe. „Derzeit ist die Situation eine Zumutung“, bestätigte Bürgermeisterin Wechner den anwesenden Anrainern.

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