Formel 1

Webber schnappt sich die Pole Position in Abu Dhabi

Weltmeister Sebastian Vettel musste sich seinem Red-Bull-Teamkollegen knapp geschlagen geben.

Abu Dhabi – Spät aber doch kommt Mark Webber in der Formel 1 noch einmal richtig in Fahrt. Der Australier war am Samstag im Qualifying für den Grand Prix in Abu Dhabi der Schnellste und eroberte damit nach Suzuka zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen die Pole Position. Für den zweitplatzierten Sebastian Vettel setzte es damit im 17. Versuch die zweite Quali-Saisonniederlage gegen seinen Red-Bull-Teamkollegen.

Der Deutsche wird es jedoch verkraften, schließlich steht er ja seit vergangenem Sonntag zum vierten Mal in Serie als Weltmeister fest. Für Webber ist es die 13. Pole seiner mit Saisonschluss zu Ende gehenden zwölfjährigen Formel-1-Karriere. Hinter dem auch unter Flutlicht dominierenden Red-Bull-Duo stehen die beiden Mercedes-Boliden in der zweiten Startreihe, der Deutsche Nico Rosberg wurde in der Quali Dritter und der Engländer Lewis Hamilton trotz eines Ausrutschers in der Schlussrunde Vierter.

„Das war ein guter Tag. Meine Ausgangsposition für das Rennen ist natürlich ausgezeichnet“, freute sich Webber, der in seiner Abschiedssaison noch immer auf den ersten Grand-Prix-Sieg wartet. „Ich hatte in der Vergangenheit oft Probleme auf dieser Strecke, aber ich habe mich in einigen Abschnitten verbessert“, erklärte Webber, der 0,118 Sekunden schneller als Vettel war.

„Mark hatte eine sehr gute Runde, Gratulation“, gab es auch von Vettel Lob für den 37-jährigen Routinier. „Ich hätte es sicher besser machen können. Aber ob es für Mark gereicht hätte, das weiß ich nicht“, meinte Vettel, der in Kurve 1 patzte und sich deshalb bei seiner Mannschaft mit einem „Sorry“ entschuldigte.

Der jüngste Vierfach-Weltmeister der Geschichte muss nun von Startplatz zwei die Jagd auf den nächsten Formel-1-Rekord eröffnen. Gewinnt er wie 2009 und 2010 den Grand Prix vor der spektakulären Kulisse auf Yas Island (14.00 Uhr MEZ/live ORF eins, RTL und Sky), stellt er den Rekord seines Landsmanns Michael Schumacher mit sieben Saisonsiegen in Serie aus dem Jahr 2004 ein.

Dass die beiden Mercedes den Red Bulls im Rennen wirklich Paroli bieten können, scheint bei einer halben Sekunde Rückstand eher schwierig. „Die Besten hinter Red Bull, das ist auch unser Ziel für morgen“, sagte Rosberg und kündigte an, die Vorderleute am Start ein „bisschen ärgern“ zu wollen.

Hinter Rosberg und Hamilton hatte sich eigentlich Vorjahressieger Kimi Räikkönen über Rang fünf gefreut. Der Finne, der sich auf der Strecke auch vom Zoff inklusive Boykottdrohung der letzten beiden Rennen wegen ausstehender Lotus-Zahlungen nicht beirren ließ, wurde nachträglich aber von der Qualifikation ausgeschlossen. Der Vorteil im Kampf um den Vizerang in der WM-Wertung gegen den arg schwächelnden Fernando Alonso war nach einem Regelverstoß dahin: Die Rennkommissare beanstandeten den Unterboden seines Lotus.

Räikkönen, der offensichtlich schon wider Willen und de facto erst verspätet wegen der Gehaltsquerelen nach Abu Dhabi gereist war, darf nun lediglich vom Ende des Feldes starten. Bei Widersacher Fernando Alonso ist hingegen die Luft komplett heraußen. Der WM-Zweite, an dessen Seite Räikkönen im kommenden Jahr fahren wird, kam nicht einmal in die Top Ten. Noch hat Alonso aber einen Vorsprung von 24 Punkten auf den Finnen. (APA)

Qualifying für dne Grand Prix von Abu Dhabi:

1. Mark Webber (AUS) Red Bull 1:39,957 Min.; 2. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 1:40,075; 3. Nico Rosberg (GER) Mercedes 1:40,419; 4. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:40,501; 5. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus 1:40,542; 6. Nico Hülkenberg (GER) Sauber 1:40,576; 7. Romain Grosjean (FRA) Lotus 1:40,997; 8. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:41,015; 9. Sergio Perez (MEX) McLaren Mercedes 1:41,068; 10. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso 1:41.111; 11. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 1:41,093; 12. Paul di Resta (GBR) Force India 1:41,133; 13. Jenson Button (GBR) McLaren Mercedes 1:41,200; 14. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso 1:41,279; 15. Pastor Maldonado (VEN) Williams 1:41,395; 16. Valtteri Bottas (FIN) Williams 1:41,447; 17. Esteban Gutiérrez (MEX) Sauber 1:41,999; 18. Adrian Sutil (GER) Force India 1:42,051; 19. Giedo van der Garde (NED) Caterham 1:43,252; 20. Jules Bianchi (FRA) Marussia 1:43,398; 21. Charles Pic (FRA) Caterham 1:43,528; 22. Max Chilton (GBR) Marussia 1:44,198