Christoph Bieler

Einzel-Medaille bei Olympia als unerfüllter Traum

Der 36-jährige Tiroler Christoph Bieler hat den Hausbau in Kauns abgeschlossen. Nun will der Kombinierer ebenso erfolgreich in den Weltcup.

Von Toni Zangerl

Kauns – Was braucht ÖSV-Kombinierer Christoph Bieler zum perfekten Glück? „Familie, sportlichen Erfolg und Gesundheit.“ Zufrieden und klar ertönt die Antwort des 36-jährigen Absamers – in seinem neu adaptierten Heim in Kauns im Oberland, mit Blick ins Kaunertal. Töchterchen Emma (3) auf Papas Schoß, ihr Brüderchen Jakob (9 Monate) in den Armen von Mama Christine.

Ein Stück Heimat, das sich der gebürtige Absamer hier im Oberland hoch über dem Inntal geschaffen hat. „War auch ein hartes Stück Arbeit“, blickt er zurück. Dabei hatte ihm so mancher abgeraten, sich just im Olympia-Winter die Mühe eines Hausbaus zu machen. „Aber Christine hat das perfekt gemanagt, meine Eltern haben geholfen wo es ging und ich natürlich auch. Und es hat mir gut in meine Philosophie gepasst, die ich mir heuer zurechtgelegt habe.“

36 Jahre – und kein bisschen müde also? „Keine Spur. Das Feuer brennt noch immer und ein Ende meiner Karriere sehe ich noch überhaupt nicht. Erfolge sind immer noch realistisch“, sagt der mit seinem Zimmerkollegen Mario Stecher dienstälteste ÖSV-Kombinierer.

Was dem ältesten Weltcup-Sieger der Geschichte noch fehlt? „Eine Einzel-Medaille bei Olympia – wäre aber schön, wenn es gelingt“, sagt er und liebäugelt mit den Spielen in Sotschi im Februar.

Seine Vorbereitung ist praktisch beendet (Saisonauftakt: 30.11. in Kuusamo/FIN). Sie stand heuer ganz im Zeichen einer reduzierten Intensität. „Nach der vergangenen Saison hab’ ich mich mit meinem Trainerteam zusammengesetzt und meinen individuellen Weg fixiert. Qualität ja – bei reduzierter Intensität.“ Warum erklärt er damit, dass er in den vergangenen drei Saisonen auf Stockerlplätze warten musste. Mit dem Weltcup-Sieg in Almaty im Februar zeigte er, dass er noch dabei ist: im Kreis der Sieganwärter. Wegen der Geburt von Söhnchen Jakob spritzte er die Olympia-Generalprobe – und das war eine positive Kehrtwendung einer bis dahin mageren Saison.

„Früher hab’ ich immer auf hohem Leistungsniveau den Winter begonnen und regelmäßig kam dann der Hammer. Heuer wollte ich keine großen Erfolge, hab’ meine Erwartungen reduziert und bei den jüngsten Testbewerben in Seefeld hat sich dieser Weg als goldrichtig erwiesen“, sagt der Routinier.

Bieler hat, wie er sagt, „zwei Drittel seines Lebens im Spitzensport gelebt“. Freude verspüre er auch jetzt noch, wenn er die Tasche packt und zum Training oder Wettkampf fährt. Ebenso groß ist aber die Freude, wenn er nach Hause kommt, wo seine Familie wartet. „Die Kinder und meine Frau lieben mich auch ohne Siege und Medaillen“, lacht er. Christine meint: „Wichtig ist, dass es dem Christoph taugt und er wieder gesund zurückkommt.“

Und was ist, wenn die Sporttasche aber wirklich einmal endgültig zu Hause bleibt? „Wann das ist, weiß ich noch nicht, das hängt auch vom Erfolg ab. Aber jetzt mach’ ich erst einmal ein Fernstudium (mit Mario Stecher) im Sportmanagement.

Und das sollte einmal ein Standbein sein, um im Sport – im Management und Marketing – eine neue berufliche Herausforderung zu finden. Wenn 2019 oder 2021 in Seefeld eine nordische WM stattfindet, dann könnten Bieler und Stecher durchaus eine Rolle spielen. Nicht als Aktive. Aber als maßgebliche Männer, die für sportliche Erfolge ihrer Nachfolger verantwortlich sind.

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