Weltmeister Vettel siegt munter weiter
Sebastian Vettel hat am Sonntag den Grand Prix von Abu Dhabi gewonnen. Der deutsche Red-Bull-Pilot triumphierte vor seinem Teamkollegen Mark Webber und seinem Landsmann Nico Rosberg im Mercedes.
Abu Dhabi – Schwer begeistert sprang Sebastian Vettel seinen Eltern in die Arme und feierte den nächsten Meilenstein auf seiner beinah unglaublichen Formel-1-Rekordjagd. Eine Woche nach dem vierten Titelgewinn stellte der Weltmeister am Sonntag in Abu Dhabi mit seinem siebten Grand-Prix-Sieg in Serie die Bestmarke von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004 ein. „Ich bin sprachlos“, gestand Papa Norbert nach der innigen Umarmung mit seinem Sohn. Und der versicherte seinen gerührten Eltern: „Ich widme ihnen diesen Sieg. Wenn ich mal Kinder habe, will ich sie genauso erziehen.“
Formel-1-Siegesserien
Sieben Siege: Michael Schumacher (GER) 2004, Sebastian Vettel (GER) 2013
Sechs Siege:
Alberto Ascari (ITA) 1952
Fünf Siege:
Jack Brabham (AUS) 1960, Jim Clark (GBR) 1965, Nigel Mansell (GBR) 1992, Michael Schumacher (GER) 2004
Wie schon beim vorzeitigen WM-Triumph in Indien hatte Vettel nach der Zieldurchfahrt mit rauchenden Reifen ein paar Freudenkringel auf dem Asphalt gedreht. „Das war einfach toll“, jubelte der 26-Jährige. Unwiderstehlich war Vettel auf dem Yas Marina Circuit zu seinem elften Saisonerfolg gerast und hatte am Ende sagenhafte 30,8 Sekunden Vorsprung auf seinen von der Pole Position gestarteten Teamkollegen Mark Webber. Dritter wurde Nico Rosberg im Mercedes. „Das war eines Weltmeisters würdig“, lobte Red-Bull-Teamchef Christian Horner seinen Überflieger.
Seit der Sommerpause hat Vettel sämtliche Rennen für sich entschieden. In der Geschichte der Königsklasse schaffte niemand binnen einer Saison mehr Siege nacheinander. Nur Alberto Ascaris saisonübergreifende Serie von neuen Erfolgen aus den Jahren 1952 und 1953 war noch länger. Doch auch diesen Rekord könnte Vettel noch in diesem Jahr erreichen, wenn er die verbleibenden Rennen in Austin und Sao Paulo ebenfalls gewinnt.
Schlechter Webber-Start spielt Vettel in die Karten
Schon am Start stellte Vettel die teaminterne Hackordnung wieder her. In der Qualifikation am Samstag hatte er wegen kleiner Fehler noch die Pole Position seinem Stallrivalen Webber überlassen müssen. Doch schon auf den ersten Renn-Metern eroberte der Heppenheimer wieder Platz eins, weil Webber nach dem Verlöschen der Roten Ampeln wie so oft ganz schlecht vom Fleck kam. Auch Mercedes-Fahrer Rosberg zog am Australier vorbei.
Früh in den Feierabend verabschiedete sich Kimi Räikkönen. Der Vorjahressieger hatte vom Ende des Feldes starten müssen, weil er wegen eines regelwidrigen Unterbodens an seinem Lotus nachträglich bestraft worden war. In Kurve eins wurde Räikkönens Aufhängung am rechten Vorderrad nach einer Kollision beschädigt - das Ende eines ärgerlichen Wochenendes. Schon vorher war ein heftiger Gehaltsdisput zwischen dem Finnen und seinem Team bekanntgeworden. Räikkönen drohte sogar mit Streik, wird nun aber nach einem Kompromiss wohl in Austin und Sao Paulo dabei sein. (dpa)
Grand Prix von Abu Dhabi, Endstand
1. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 1:38:06,106 Stunden
2. Mark Webber (AUS) Red Bull + 30,829 Sekunden
3. Nico Rosberg (GER) Mercedes + 33,650
4. Romain Grosjean (FRA) Lotus + 34,802
5. Fernando Alonso (ESP) Ferrari + 1:07,181
6. Paul di Resta (GBR) Force India + 1:18,174
7. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes + 1:19,267
8. Felipe Massa (BRA) Ferrari + 1:22,886
9. Sergio Perez (MEX) McLaren + 1:31,198
10. Adrian Sutil (GER) Force India + 1:33,257
16. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso + 1 R.
17. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso + 1 R.
Ausfall: Kimi Räikkönen (FIN) Lotus (1. Runde/Kollision)
Fahrerwertung nach 17 von 19 Rennen
1. Sebastian Vettel 347 Punkte
2. Fernando Alonso 217
3. Kimi Räikkönen 183
4. Lewis Hamilton 175
5. Mark Webber 166
6. Nico Rosberg 159
Konstrukteurswertung nach 17 von 19 Rennen
1. Red Bull 513 Punkte
2. Mercedes 334
3. Ferrari 323
4. Lotus 297
5. McLaren Mercedes 95
8. Toro Rosso 32