Austro-Banken bei Kernkapital unter Europa-Schnitt
Laut der Europäischen Bankenaufsicht lag die Kernkapitalquote von Erste und RZB/RBI per Ende Juni bei 10,8 Prozent. Der europäische Durchschnitt lag bei 11,7 Prozent.
Wien - Die beiden von der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) in ihrem gestern veröffentlichten Transparenzbericht berücksichtigten österreichischen Großbanken Erste Group Bank und Raiffeisen Zentralbank/Raiffeisen Bank International (RZB/RBI) lagen per Ende Juni mit einer Kernkapitalquote von 10,8 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt von 11,7 Prozent.
Während die Erste Group der Aufsichtsbehörde eine harte Kernkapitalquote von 11,3 Prozent meldete, teilten RZB/RBI nach eigenen Angaben 10,2 Prozent mit. Nicht berücksichtigt ist in den Österreich-Zahlen die von der Erste Group im zweiten Halbjahr durchgeführte Kapitalerhöhung von 660 Mio. Euro sowie die Rückzahlung von 1,76 Mrd. Euro an PS-Kapital durch die Erste.
Anteil von Krediten im Ausland leicht gesunken
Die Summe der nicht im Inland vergebenen Kredite hat sich bei Erste und RZB/RBI seit 2011 in absoluten Zahlen von 193 Mrd. auf 157 Mrd. Euro verringert. Der Anteil am gesamten Kreditvolumen ist dagegen nur von 60,9 auf 59,3 Prozent gesunken, so die Finanzmarktaufsicht FMA am Dienstag auf APA-Anfrage. Die Verbesserung der Risikoposition erfolgte großteils durch den Abbau von riskanten Assets und weniger durch Kapitalerhöhungen. Die beiden Großbanken halten zudem praktisch keine Staatsanleihen der Euro-Krisenländer (PIGS) mehr.
Im Schnitt verbesserte sich die Kapitalausstattung der 64 von der Aufsichtsbehörde untersuchten europäischen Großbanken in den 18 Monaten von Ende 2011 bis Ende Juni 2013 von 10,0 auf 11,7 Prozent. Ihre Kapitalpolster wuchsen um 80 Mrd. Euro, zugleich wurden 817 Mrd. Euro an Risikopositionen abgebaut, gab die EBA bekannt. (APA)