Standort Tirol

In die Zukunft mit aktuellem Vertrag

Der Gesellschaftsvertrag der Bergbahnen St. Johann wurde abgeändert. Der zweite Geschäftsführer kommt nicht mehr aus der Politik, die Finanzen sind nun in Euro angegeben. Änderungen gibt es im Aufsichtsrat.

Von Verena Hofer

St. Johann i. T. –Einstimmigkeit herrschte bei der Gemeinderatssitzung Dienstagabend in St. Johann, als das Thema Bergbahnen auf der Tagesordnung stand. Der Gesellschaftsvertrag aus dem Jahr 1966 wurde abgeändert. Drei Neuerungen stechen dabei hervor.

Dass bei den Bergbahnen der Vertrag noch immer in Schilling angegeben war, machte die Änderung dringend nötig. Im Zuge dessen gibt es eine Kapitalaufstockung um vier Millionen Euro. Zwei Millionen Euro zahlt die Marktgemeinde, der Tourismusverband 1,5 Millionen Euro und die Gemeinde Oberndorf 500.000 Euro. Dadurch ergibt sich eine weitere Änderung im Gesellschaftsvertrag. Die Gesellschafter bekommen Sitze im Aufsichtsrat – zwei gehen an die Gemeinde St. Johann, zwei an den TVB sowie einer an die Gemeinde Oberndorf. Vervollständigt wird der Aufsichtsrat mit zwei Betriebsräten und einer direkt gewählten Person.

Aufgehoben wird auch der Vertragspunkt, dass der zweite Geschäftsführer automatisch aus der Marktgemeinde kommt. „In das Unternehmen gehört kein Politiker als operativer Geschäftsführer“, erklärt Bürgermeister Stefan Seiwald, der diese Funktion seit 2010 ausübt.

„Es ist höchste Zeit, dass der Vertrag geändert wird“, erklärt Vizebürgermeisterin Helga Embacher (Grüne) und ergänzt, dass „es uns recht ist, wenn Schulden in Eigenkapital umgewandelt werden“. Nicht einverstanden ist Embacher jedoch „mit der Ankündigung und den Träumereien für eine Hornerschließung“. „Hoffentlich funktioniert die Finanzierung“, gibt Johann Grander, SPÖ, zu bedenken. Auf die Kosten für den Kauf der Eichenhoflifte angesprochen, erklärt Seiwald, dass 720.000 Euro inklusive Parkplatz ausgegeben wurden.

Der Gemeinderat stimmte einstimmig für den Vertrag. Laut Seiwald wurde dieser heute Abend (nach Redaktionsschluss) bei der Bergbahngeneralversammlung beschlossen.

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