Herz der Tourismusausbildung
Die Berufsschule Landeck kommt in die Jahre. Derzeit arbeitet man an einem Sanierungskonzept. Sie soll nicht nur auf den neuesten Stand gebracht, sondern zu einem Kompetenzzentrum ausgebaut werden.
Von Matthias Reichle
Landeck –Das Gebäude, in dem die Tiroler Fachberufsschule für Tourismus und Handel Landeck untergebracht ist, wird heuer 25 Jahre alt – und mit ihm viele Geräte, die in der Küche nach wie vor Verwendung finden. Da kann es schon vorkommen, dass ein Lehrling mit einer Maschine hantiert, die fast doppelt so alt ist wie er selbst. Von diesen Museumsstücken will man sich in den nächsten Jahren nun konsequent verabschieden.
„Um Qualität zu bieten, braucht es die entsprechenden Rahmenbedingungen“, betont Direktor Günther Schwazer. „Es ist Zeit, die Schule im baulichen Bereich auf den neuesten Stand zu bringen.“ Auch weil sie nicht mehr allen HACCP-Richtlinien entspricht.
Die Signale dafür sind positiv – „der politische Wille ist da“, versichert der Schulleiter. Kürzlich war nämlich Landeshauptmann Günther Platter vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen.
Die Landesbaudirektion arbeitet derzeit vordringlich am Projekt. 2014 sollen die Grundlagen für den Umbau erarbeitet werden. Danach braucht es aber noch einen Grundsatzbeschluss der Landesregierung. Derweil wird intensiv geplant.
„Bereits 2014 soll der Sonnenschutz an der Schule erneuert werden“, erklärt der Direktor den Zeitplan, „2014–15 fällt dann die thermische Sanierung des Schülerheims an.“ 2015 will man mit einem großen Zu- und Umbau der Küche starten. Sie ist eine der größten Hotelküchen des Bezirks und soll komplett neugestaltet und um 250 Quadratmeter erweitert werden. Auf dem Wunschzettel des Direktors stehen unter anderem neue Schulungsräume, eine Schauküche, ein Weinkeller und eine Schnapsbrennerei, eine kleine Fleischerei – außerdem eine 200 Quadratmeter große Übungsrezeption. Schwazer schwebt ein „Kompetenzzentrum für Tourismus“ vor. Bereits jetzt ist die Schule quasi das Herz der Tourismusausbildung im Oberland.
Die ersten beiden Schritte bei der Sanierung kosten in Summe rund 450.000 Euro, der große Um- und Zubau geht dann in die Millionen, so Schwazer. Allein bei der neuen Kücheneinrichtung rechnet man mit Kosten von rund 800.000 Euro. In den letzten Jahren sei viel Geld in die Tourismusberufsschule in Absam investiert worden, das 25-Jahr-Jubiläum sei nun ein guter Anlass, auch für Landeck etwas zu tun, wirbt auch Direktor-Stellvertreter Wolfgang Mimm für das Vorhaben.
Geht alles glatt, will man Anfang 2015 – spätestens aber bis zum Sommer 2015 – beginnen. Dazu muss auch eine Küche gefunden werden, in der die werdenden Tourismusfachleute in der Bauphase ausweichen können.
Derzeit werden an der Berufsschule 730 Lehrlinge aus ganz Tirol unterrichtet (140 davon im Handel). Vor sieben Jahren waren es noch 1200 Lehrlinge. Um wieder mehr für die Tourismuslehre zu gewinnen, arbeite man derzeit auch an neuen Ausbildungsmodellen – so Schwazer.