Gesellschaft

Heilende Weihnachten mit den Alpakas

Nicht alle Jugendlichen können den Heiligen Abend im Familienkreis feiern. Im Imster „Tupo“ kommt trotzdem keine Melancholie auf.

Von Hubert Daum

Imst –Ein Tunnelportal ist üblicherweise der Eingang in einen finsteren Abschnitt der Reise. In Imst gibt es einen Ort, an dem Menschen durch das Tunnelportal ans Licht des Lebens geführt werden sollen. Der Verein „Tupo“, nach dem Standort in Nähe der Einfahrt zum Portal des Roppener Tunnels benannt, betreut Jugendliche, die in ihrem bisherigen Leben nicht sehr viel Licht gesehen haben. Sie haben allesamt – bedingt durch die familiäre Situation – eine schwierige Kinder- und Jugendzeit erlebt und sind der sozialpädagogischen Einrichtung in der Nähe des Imster Bahnhofes von der Jugendwohlfahrt zugewiesen.

Vier Mädchen und drei Jungs versuchen den Weg ins „normale“ Leben. Unterstützt werden sie dabei von fünf Betreuern und Zilvil­dienern. Rund um die Uhr sind diese Ansprechstation, Konflikt­löser, lehren die Regeln unserer Gesellschaft und suchen geeignete Schulen und Lehrstellen. „Es gibt tirolweit natürlich mehrere solche Einrichtungen, wie wir es sind. Einzigartig ist aber, dass wir eine Landwirtschaft dabei haben“, erzählt Betreuer Jose­f Falkeis.

Außergewöhnlich ist nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Tiere, die gehalten werden. Es sind sieben Alpakas, importiert aus den chilenischen Anden. „Sie sind sehr edle und feine Tiere und helfen uns bei der pädagogischen Arbeit“, unterstreicht Falkeis die therapeutische Hilfe der „Andenkamele“.

Auch am Heiligen Abend müssen sie natürlich gefüttert werden. Für sie ist es ein Abend wie jeder andere, wohl nicht für die sieben Jugendlichen. Einige von ihnen werden das Fest im Tupo verbringen. „Wir stellen es natürlich frei, ob jemand Weihnachten daheim verbringen möcht­e oder hier. Wir richten alles nett her, essen gemeinsam und zelebrieren auch eine Bescherung“, so Falkeis. Eine schöne Bescherung hat man übrigens für alle, die außergewöhnlichen Schlafkomfort möchten: Seit Kurzem werden die Alpakas einmal im Jahr geschoren. Mit der Wolle lässt man Betten anfertigen, die „im Winter wärmen und im Sommer kühlen“. Die sind übrigens in der neuen „Spinnerei“ in Imst erhältlich.

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Alexander Paschinger

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Thomas Parth

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