Staatsanwalt ermittelt beim TVB
Jahrelang soll eine Buchhalterin beim TVB Geld entwendet haben. Die Vollversammlung wurde deshalb auf den April verschoben.
Von Michael Mader
Schwaz –Dieser Fall sorgte für einiges Aufsehen unter den Touristikern: Wie berichtet, sind bei den Vorbereitungen zur Vollversammlung bei einem Tourismusverband im Unterland Ungereimtheiten in der Buchhaltung entdeckt worden – auf einem Kundenkonto gab es unerklärbare Außenstände.
Verantwortlich dafür soll aber die Buchhalterin des Tourismusverbandes sein. Der Steuerberater des Verbandes hat um Aufklärung gebeten, die Mitarbeiterin soll dann gegenüber dem Geschäftsführer und dem Obmann des Verbandes zugegeben haben, sich beim Bargeld, das bei Veranstaltungen eingenommen wurde, bedient zu haben. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.
Im November dieses Jahres hieß es noch, dass man schauen wolle, ob sich die Sache eventuell intern klären lasse oder ob die Frau angezeigt werde. Mittlerweile ermitteln Kriminalpolizei und Staatsanwalt in der heiklen Sache. Auch der Steuerberater des Tourismusverbandes und die Tourismusabteilung des Landes sind in den Fall involviert.
„Wir sind immer noch beim Prüfen“, heißt es vom Obmann des Verbandes. Weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt, sei er gebeten worden, keine näheren Angaben zu machen.
Sie habe die Gelder veruntreut, um ihren Lebensstandard trotz wirtschaftlicher Probleme halten zu können, schilderte nach Auffliegen des Falls ein Vorstandsmitglied der Tiroler Tageszeitung. Die Mitarbeiterin ist bereits Ende Oktober entlassen worden. Dabei wird man sich auf die vergangenen vier Jahre konzentrieren, davor soll die Mitarbeiterin keinen Zugang zum Bargeld des Tourismusverbandes gehabt haben.
Die in diesem Jahr geplante Vollversammlung jedenfalls wurde laut Obmann des betroffenen Unterländer Tourismusverbandes auf den April verschoben. „Der eine Grund ist, dass eine Vollversammlung in der Hauptsaison nicht unbedingt Sinn macht – und wir hoffen auch, dass ein bisschen Weihnachtsfriede einkehrt. Auch wenn derzeit ermittelt wird, hat ja auch jeder eine Familie zu Hause“, hofft der Obmann, dass sich die Aufregung ein wenig legt.