Innsbruck

Prozess nach Überfällen: „Tresor auf und tu’ das Geld her“

Zwei junge Männer mussten sich gestern vor dem Landesgericht wegen eines Überfalls auf ein Spiellokal verantworten.

Innsbruck –Zweimal dasselbe Spiellokal am Innsbrucker Bahnhof, zweimal derselbe Mitarbeiter, zweimal Überfall. Im Jänner setzte sich der Mann erfolgreich gegen einen Räuber mit einem Pfefferspray zur Wehr. Er wurde dabei aber ebenso verletzt wie bei einem Überfall in der Nacht auf den 7. Dezember, als zwei Täter auf den Mann einschlugen und Schüsse mit einer Schreckschusspistole abgaben. Den beiden mutmaßlichen Tätern dieses Überfalls stand der Angestellte gestern vor dem Landesgericht Innsbruck gegenüber.

Doch die beiden jungen Männer im Alter von 20 und 18 Jahren – für sie gilt die Unschuldsvermutung – bestritten gestern vor dem Schöffengericht die Tat. Der 20-jährige Erstangeklagte bestritt sogar, in der besagten Nacht in Innsbruck gewesen zu sein. Er sei nach einem kurzen Besuch im Spiellokal gegen 18 Uhr nach Wiener Neustadt gefahren, um Freunde zu besuchen. Zweifelsfrei identifizieren konnte das Duo gestern niemand. Das Raubopfer war sich beim 20-Jährigen „ziemlich sicher“, eine andere Zeugin beim anderen Angeklagten „zu 80 Prozent“. An den jeweils anderen Angeklagten konnte man sich aber nicht erinnern.

Erbeutet wurde bei dem Überfall nichts. Der Angestellte hatte auf die Forderung „Tresor auf und tu’ das Geld her“ mit der Feststellung reagiert, dass es sich bei der Waffe „nur“ um eine Schreckschusspistole handle. Worauf es zu den Schlägen kam und die Täter flüchteten, als sich ein weiterer Gast einmischte. Doch auch dieser konnte die Angeklagten nicht zweifelsfrei identifizieren. Massiv belastet werden die beiden Männer, die gebürtig aus Russland kommen, von eindeutigen DNA-Spuren an den Automaten, an denen die Täter vorher gespielt hatten. Der Prozess wurde gestern für weitere Zeugeneinvernahmen vertagt. (mw)

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