Gesellschaft

Kindergärten in Kufstein sind voll

Symbolbild
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Die Stadt Kufstein benötigt nicht nur die privaten Kindergartenplätze, sondern muss selbst auch noch ausbauen. Bei der Subventionskürzung für private Träger bleibt die Ausschussobfrau jedoch hart.

Von Wolfgang Otter

Kufstein –Wie geht es weiter mit der städtischen Unterstützung für private Kindergärten in der Festungsstadt? Diese Frage stellen sich so manche Eltern, die ihre Sprösslinge in einer der fünf privaten Einrichtungen untergebracht haben, aber auch die Politik muss sich intensiv mit dem Thema Kindergarten auseinandersetzen.

Wie berichtet, ist um die Auszahlung der budgetierten 30.000 Euro für private Einrichtungen ein heftiger Politstreit entfacht. Nur die Hälfte wurde vom Stadtrat genehmigt. Die fünf privaten Kindergärten müssen dafür als Bedingung auf Wunsch der Stadt in Notfällen Kinder aufnehmen, wobei sie auch noch die Betreuungskosten bis zu 300 Euro pro Monat bezahlt bekommen.

Gerade Stadträtin Brigitta Klein (Parteifreie) läuft gegen die Kürzung Sturm. Sie hatte die Erhöhung der Subvention, die es erst seit 2013 gibt, in das Budget reklamiert. So sollten die privaten Träger statt der 2400 Euro im Vorjahr heuer 5000 Euro im Jahr erhalten. Auch, weil laut Klein die Stadt die Privatkindergärten dringend benötige. Zudem seien diese Plätze aus der Notwendigkeit heraus entstanden, auch die Eltern hatten sie sich gewünscht, konnten so doch Kinder nach der Kinderkrippe an der jeweiligen Einrichtung bleiben.

Andererseits sind die Träger froh um jeden Subventions-Euro. Je weniger Zuschüsse, umso höher fallen die Beiträge aus, was wiederum die Eltern der Kinder zu spüren bekommen.

An dem Umstand, dass die Stadt Kufstein auf die fünf privaten Einrichtungen angewiesen ist, lässt auch die zuständige Ausschussobfrau Saskia Fuchs-Roller (VP) keinen Zweifel. Laut ihren Worten besuchen derzeit 78 Kufsteiner Kinder eine der privaten Einrichtungen, rund 450 sind in einer öffentlichen Gruppe untergebracht.

„Wir reden hier über den Neubau eines weiteren Kindergartens, wenn es keine privaten Einrichtungen mehr geben sollte“, stellt Klein in den Raum. Und ein solcher Neubau würde ihrer Meinung nach an die drei Millionen Euro kosten. Trotz der unbestrittenen Wichtigkeit der Privateinrichtungen will die Ausschussobfrau Fuchs-Roller die noch offenen im Budget reservierten 15.000 Euro nicht auszahlen, wie sie auf Anfrage der TT erklärt. Das Geld solle vielmehr dazu dienen, die öffentlichen Kindergartenplätze auszubauen, und ein Teil sollte auf die hohe Kante gelegt werden, um bei Notfällen die Beiträge in privaten Einrichtungen zu übernehmen.

Laut Fuchs-Roller sind neue öffentliche Betreuungsplätze dringend nötig, auch wenn im kommenden Kindergartenjahr kein Kind auf der Straße stehen werde. Aber derzeit sind zwei Gruppen in Containern untergebacht, „außerdem müssen wir die Kinderzahl auf 20 pro Gruppe senken“. Damit werde es unumgänglich, neue Räume zu eröffnen. Auch für die Krabbelstube, wie Fuchs-Roller ankündigt. Denn sie stünde trotz der aufgebrandeten Diskussion über die Auflassung der Krabbelstube zu einer solchen Einrichtung der Stadt.

Im Gespräch sind derzeit Räume am Arkadenplatz, für Fuchs-Roller sollte aber langfristig der Neubau eines Kindergartens, wenn möglich auf dem Gelände des ehemaligen Kasernenareals, angepeilt werden.

Was das Einrichten neuer Plätze anbelangt, drängt für Horst Steiner (Bürgerliste) die Zeit. Immerhin werden diese nach seinem Dafürhalten im Herbst benötigt. Und so richtig wurme ihn die Abstimmung, „weil es dem Ausschuss nicht zusteht, weniger auszahlen zu wollen, als der Gemeinderat festgelegt hat. Aber solche Sachen passieren öfters, da GKL und VP eine Mehrheit haben“, gießt Steiner noch Öl ins Feuer der politischen Diskussion.

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