„Tag der baskischen Heimat“ - Basken protestierten für Unabhängigkeit

Madrid/Pamplona (APA) - Mehrere Zehntausend Demonstranten haben am Sonntag in der nordspanischen Stadt Pamplona für die Unabhängigkeit des B...

Madrid/Pamplona (APA) - Mehrere Zehntausend Demonstranten haben am Sonntag in der nordspanischen Stadt Pamplona für die Unabhängigkeit des Baskenlandes protestiert. Gleich mehrere baskische Separatistenparteien hatten anlässlich des „Tags der baskischen Heimat“ (Aberri Eguna) zu dem Protestmarsch aufgerufen.

Die Parteien hatten sich zur Plattform „Red Independentistak“ (Unabhängigkeits-Netz) zusammengetan. Neben Tausenden von baskischen Flaggen, den sogenannten Ikurrinas, waren auch Hunderte katalanische und schottische Fahnen zu sehen. Zum Protestmarsch selber waren zudem Vertreter der katalanischen Unabhängigkeits-Bürgerinitiative ANC sowie der Scottish National Party (SNP) eingeladen.

„Wir beobachten sehr genau die Schritte, die Schottland und Katalonien auf ihrem Weg zur Unabhängigkeit unternehmen. Wir können viel von ihnen lernen“, erklärte Txutxi Ariznabarreta, Sprecher der Plattform „Red Independentistak“ am Rande des Protestmarsches laut spanischen Medienberichten vopm Ostersonntag.

Der Weg, einen baskischen Staat zu bilden, müsse allerdings von einer großen Mehrheit der Basken unterstützt werden, verdeutlichte Ariznabarreta in Anspielung an ein mögliches Unabhängigkeitsreferendums, so wie es bereits im November in Katalonien stattfinden soll.

Die baskischen Separatistenparteien forderten die Loslösung des Baskenlandes von Spanien und die Vereinigung mit den baskischen Gebieten in Südfrankreich und der baskisch geprägten Nachbarregion Navarra, dessen Provinzhauptstadt Pamplona ist.

Unterdessen verurteilte die baskische Terrororganisation ETA (Euskadi Ta Askatasuna/Baskenland und Freiheit) am Sonntag in einem von der baskischen Separatistenzeitung „Gara“ veröffentlichen Schreiben, die „Blockadehaltung Madrids und Paris im baskischen Friedensprozess“. Am Freitag wurde bekannt, die Terrorgruppe werde nach dem Sommer rund zwei Jahre nach ihrem Gewaltverzicht mit ihrer Entwaffnung fortfahren. Anti-Terrorexperten vermuten hinter dem Schritt einen erhöhten Druck der separatistischen Baskenparteien, die sich von dieser Geste eine Verbesserung ihrer Wahlchancen bei den 2015 stattfindenden Lokalwahlen im Baskenland versprechen.

Anfang des Jahres hatten die Terroristen Experten der internationalen Kommission zur Überwachung des Waffenstillstands (CIV) in Bilbao bereits einige ihrer Waffen übergeben. Die vom konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy angeführte spanische Regierung fordert jedoch die komplette Auflösung der ETA und die Niederlegung sämtlicher Waffenarsenale. ETA hatte im Oktober 2011 nach fast 50 Jahren das Ende ihres bewaffneten Kampfes für die Unabhängigkeit des Baskenlandes verkündet.