Nutzfahrzeug-Trio wagt neu die nächste Runde
Fiat und PSA setzen ihre Zusammenarbeit fort, was sich in der neuesten Generation des Ducato, des Boxer und des Jumper niederschlägt.
Innsbruck –Selbstverständlich ist Fiat ein Kleinwagenspezialist – aber nicht nur: Die Italiener kennen sich ganz gut im Nutzfahrzeugsektor aus, wie der Erfolgsweg des Ducato offenbart. Der hat sich in den vergangenen 33 Jahren rund 2,6 Millionen Mal verkauft, verteilt auf fünf verschiedene Generationen. In diesem Monat stellt Fiat den Nachfolger vor, der wiederum einen technologischen Sprung nach vorn macht.
Serienmäßig bestückt ihn Fiat mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESC, das nicht nur eine Antischlupfregelung und einen elektronischen Bremsassistenten umfasst, sondern auch eine Berganfahrhilfe und einen Überschlagschutz. Auf Wunsch lässt sich der neue Ducato mit einem Spurverlassenswarner, einer Verkehrszeichenerkennung und einem elektronischen Sperrdifferenzial inklusive Bergabfahrhilfe ausrüsten.
Erwartungsgemäß groß stellt sich die Vielfalt der Erscheinungsweise des Ducato dar. Fiat spricht von mehr als 10.000 verschiedenen Varianten, wenn es um Kastenwagen, Kombi oder Fahrgestell geht. Allein beim Kastenwagen darf der Kunde wählen zwischen vier Radständen und drei Aufbauhöhen – das Ladevolumen variiert zwischen acht und 17 Kubikmetern. Und nicht außer Acht lassen sollte der Ducato-Interessent, dass sich das Fahrzeug in bewährtem Stil für Reisemobile anbietet, natürlich ebenso variantenreich.
Mit vier Aggregaten will Fiat den neuen Ducato anbieten: Die Basis bildet der 2.0 MultiJet mit 115 PS und 280 Newtonmetern maximalem Drehmoment. Darüber rangieren zwei 2.3 MultiJet-Turbodiesel mit 130 und 148 PS beziehungsweise 320 und 350 Nm. Topmodell ist der 3.0 MultiJet mit 177 PS und 400 Nm. Während der Basis-Ducato mit einem Fünfgang-Handschalter das Auslangen findet, dürfen die stärkeren Varianten mit sechs Vorwärtsgängen hantieren. Auf Wunsch gibt es ein automatisiertes Getriebe. In der sparsamsten Variante benötigt der neue Ducato lediglich 5,8 Liter Treibstoff je 100 Kilometer (CO2-Ausstoß: 158 g/km). Voraussichtlicher Marktstart dürfte in wenigen Wochen sein.
Denn Peugeot hat bereits den Juni für den neuen Boxer als Termin für den Handelsbeginn angegeben – das Fahrzeug entsteht auf derselben Plattform wie der Ducato. Die Franzosen bieten den Boxer als solchen seit 1994 an und verweisen wie die Italiener auf ein Erfolgsprodukt: Eine Million Mal setzte Peugeot das Modell ab. Die neue Generation darf sich wie die Vorgänger entfalten – der Anbieter spricht von drei Radständen, vier Längen und drei Dachhöhen, lieferbar bevorzugt als Kastenwagen und als Bus. Drei 2,2-Liter-Turbodiesel stehen mit 110, 130 und 150 PS parat, die Topvariante leistet als Drei-Liter-Ausführung 180 PS.
Und es gibt noch einen Dritten im Bunde: den Jumper von Citroën. Natürlich unterscheidet er sich hinsichtlich des Designs außen und mancher Innenausstattung von Ducato und Boxer, zahlreiche Parallelen weist er dennoch aus. Citroën macht allerdings auf Spritspartechnik wie ein Start-/Stopp-System aufmerksam, das bei bestimmten Motorvarianten lieferbar ist. Als Starttermin für den Jumper haben Citroën-Offizielle – wenig überraschend – den Juni auserkoren. (hösch)