Betrugsaffäre um rumänische VIG-Tochter wegen Haushaltsversicherungen

Wien (APA) - Bei der Betrugsaffäre um die rumänische Vienna-Insurance-Tochter Omniasig geht es um rückdatierte Haushaltsversicherungs-Polizz...

Wien (APA) - Bei der Betrugsaffäre um die rumänische Vienna-Insurance-Tochter Omniasig geht es um rückdatierte Haushaltsversicherungs-Polizzen, wie die Staatsanwaltschaft bekanntgab. Die rumänische Finanzaufsicht (ASF) betont, dass es keine Auswirkungen auf die Kunden gibt.

Die Omniasig unterstütze die Untersuchungen der Behörden vollinhaltlich, bekräftigte der Sprecher der Vienna Insurance Group (VIG), Alexander Jedlicka, heute gegenüber der APA.

ASF-Chef Misu Negritoiu betonte, dass die Situation bei Omniasig unter Kontrolle sei und die Kunden nicht unter den Ermittlungen zu leiden hätten. „Die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter und Polizzen ist viel geringer, als in den Medien kolportiert wird“, so der Präsident der Finanzaufsicht, der unterstrich, dass die ASF die Aktivitäten der Omniasig stets kontrolliert habe und die Versicherung auch über ausreichende technische Reserven verfüge. Die Omniasig selbst hat auch versichert, dass die betreffenden Polizzen „sicher und gültig“ seien.

Der Leiter der Abteilung für Betrugsermittlungen in der Staatsanwaltschaft, Alexandru Ionita, erklärte, dass gegenüber den Kunden bezüglich der realen und konkreten Angaben bei Vertragsabschluss kein Verdacht bestehe. Überprüft werden müssten nun „über eine Million Dokumente“. Am Mittwoch gab es wie berichtet laut Medien Hausdurchsuchungen in 49 Filialen der Omniasig. Im Visier der Staatsanwaltschaft befänden sich der Generaldirektor sowie 40 Direktoren. An den Ermittlungen beteiligt gewesen sei demnach neben Staatsanwaltschaft und Polizei auch der rumänische Geheimdienst SRI.

Bei den umstrittenen Haushaltsversicherungs-Polizzen geht es um Zusatzdeckungen bei Naturkatastrophen. In Rumänien gibt es seit Juni 2013 eine Naturkatastrophen-Pflichtversicherung. Dabei werden in einen Versicherungspool (PAID), der von 12 Gesellschaften in Rumänien eingerichtet wurde, pro Vertrag Prämien von umgerechnet 10 bis 20 Euro eingezahlt. Mit dieser obligatorischen Versicherung werden Schäden im Ausmaß von 10.000 bis 20.000 Euro abgedeckt.

Die Omniasig ist im August in das Geschäft mit diesen sogenannten PAID-Polizzen eingestiegen. Durch Rückdatierungen von Polizzen sei laut Staatsanwaltschaft der Eindruck entstanden, dass diese zu einem Zeitpunkt abgeschlossen worden seien, an dem keine Pflichtversicherung und damit auch keine verpflichtende Gebühr an den PAID-Pool gegolten habe.

~ ISIN AT0000908504 WEB http://www.vig.com ~ APA492 2014-05-16/16:16