Mindestens 21 Tote bei Angriff auf Flughafen von Karachi

Islamabad (APA/AFP) - Bei einem Angriff schwer bewaffneter Extremisten auf den Flughafen der südpakistanischen Stadt Karachi sind in der Nac...

Islamabad (APA/AFP) - Bei einem Angriff schwer bewaffneter Extremisten auf den Flughafen der südpakistanischen Stadt Karachi sind in der Nacht zum Montag mindestens 21 Menschen getötet worden. Der Flughafen wurde von drei heftigen Explosionen erschüttert. Bei einem Angriff auf schiitische Pilger an der Grenze zwischen dem Iran und Pakistan wurden zudem mindestens 23 Menschen getötet.

Die Angreifer in Karachi waren mit automatischen Waffen und Granaten ausgerüstet und lieferten sich Schusswechsel mit Sicherheitskräften, wie ein ranghoher Polizeivertreter sagte. Demnach griffen zehn Männer den Flughafen von mindestens zwei Seiten an. Nach Angaben aus Geheimdienstkreisen trugen einige von ihnen Armeeuniformen. Ein Angreifer sprengte sich demnach selbst in die Luft, als auf ihn geschossen wurde.

Die Sicherheitskräfte vermeldeten nach etwa sechs Stunden das Ende der Kämpfe. Nach Behördenangaben wurden bei den Gefechten alle Angreifer und elf weitere Menschen getötet, unter ihnen zwei Zivilisten und Sicherheitskräfte. Die Armee teilte mit, ein Gebäude sei in Flammen aufgegangen, Flugzeuge seien aber nicht beschädigt worden.

Ein Vertreter der zivilen Luftfahrtbehörde, Abid Qaimkhani, teilte mit, alle Flüge seien ausgesetzt worden. Über dem Rollfeld waren Rauchwolken zu sehen. Die Armee teilte mit, alle Fluggäste seien in Sicherheit gebracht worden. Noch am Montag solle der Flughafen der größten Stadt Pakistans seinen Betrieb wieder aufnehmen.

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. In Pakistan kämpfen Taliban und andere Extremisten seit über zehn Jahren gegen die Regierung, tausende Menschen wurden dabei getötet. Die pakistanischen Taliban hatten Anfang März eine Waffenruhe ausgerufen, um Friedensgespräche mit der Regierung in Islamabad zu erleichtern. Wenig später kündigten sie die Waffenruhe jedoch auf. Seitdem nahm die Zahl der Anschläge wieder zu.

In der Stadt Kaftan an der Grenze zum Iran wurden indes schiitische Pilger, die von einer Fahrt mit Bussen zu heiligen Stätten in dem Nachbarland zurückkehrten, angegriffen. Es habe sich um einen „Feuer- und Selbstmordanschlag“ gehandelt, sagten pakistanische Behördenvertreter AFP. Der Angriff ereignete sich demnach, als die Pilger in zwei Restaurants in der Grenzstadt zu Abend aßen.

Der Innenminister der südwestlichen Unruheprovinz Baluchistan, Akbar Durrani, sagte zunächst, unter den Toten seien mehrere Pilger und Sicherheitskräfte gewesen. Später gab er an, bei allen 23 Toten handle es sich um Pilger. Mindestens sieben Menschen seien zudem verletzt worden, sechs Frauen und ein Kind. Sie wurden laut Durrani zur Behandlung in den Iran gebracht.

Bei den Angreifern handelte es sich den Angaben zufolge um vier Selbstmordattentäter. Sie hätten die beiden von Pilgern besuchten Restaurants angreifen wollen. Einer der Angreifer wurde demnach vor einem der Lokale erschossen, die anderen drei drangen in das zweite Restaurant ein und sprengten sich dort in die Luft. Insgesamt hätten sich zur Tatzeit am Ort der Attacke etwa 300 Menschen befunden.