24 indische Studenten von anschwellendem Fluss weggespült
Beim Fotografieren des Sonnenuntergangs wurden 24 Studenten plötzlich von Wassermassen mitgerissen. Oberhalb des Flusses wurde ein Stautor geöffnet.
Neu-Delhi - Ein plötzlich anschwellender Fluss hat im indischen Himalaja 24 Studenten und einen Betreuer mit sich gerissen. Kurz zuvor war direkt oberhalb ein Stautor geöffnet worden. Vier Leichen seien am Morgen nach dem Unglück am Fluss Beas in Himachal Pradesh gefunden worden, die anderen würden noch vermisst, sagte ein Mitarbeiter des Polizei-Kontrollraums in Mandi am Montag.
Die jungen Frauen und Männer studierten an einer Ingenieurshochschule im südindischen Hyderabad und waren demnach auf einer Bustour in den Ferienort Manali unterwegs. Die etwa 50-köpfige Gruppe sei am Sonntagabend ausgestiegen, um sich auszuruhen und beim Sonnenuntergang Fotos am Ufer zu machen. Da sei unmittelbar flussaufwärts Wasser aus einem Kraftwerk gelassen worden.
„Ich versuchte, meine Freunde zu warnen, konnte es aber nicht (...) Innerhalb von sechs Sekunden stieg das Wasser um etwa zwei Meter (...) Vor meinen Augen ertranken sie“, sagte einer der Überlebenden dem TV-Sender NDTV. Anrainer erklärten demnach, die Behörden hätten nicht vorgewarnt. Der stellvertretende Amtmann der Region jedoch sagte dem Sender, dass eine Sirene erschallt sei.
Der Beamte im Kontrollraum sagte, die Chance, noch Überlebende zu finden, stünden schlecht. „Der Fluss Beas ist an dieser Stelle sehr tief, etwa zwölf bis 15 Meter, und fließt sehr rasch.“ Taucher und Bootsfahrer hielten genauso nach den Studenten Ausschau wie Menschen, die die großen Steine am Ufer abgingen.
27 Menschen ertrinken bei Feierlichkeiten
Ebenfalls im Norden Indiens ertranken 27 Menschen bei rituellen Waschungen in Flüssen. Neun weitere Menschen würden noch vermisst, berichtete die Nachrichtenagentur IANS.
Demnach nahmen Hunderttausende gläubige Hindus am Sonntag ein Bad in mehreren Flüssen im Bundesstaat Uttar Pradesh. Sie zelebrierten das Fest Ganga Dussehra an dem Tag, an dem der heilige Fluss Ganges vom Himmel auf die Erde herabgesunken sein soll. Viele Menschen in Indien können nicht schwimmen.(APA/dpa)