Fußball-WM: Elf Stars der Zukunft - die neue WM-Generation

Rio de Janeiro (APA) - Das Zeug zum Superstar haben sie allesamt. Der ganz große internationale Durchbruch ist aber noch nicht allen gelunge...

Rio de Janeiro (APA) - Das Zeug zum Superstar haben sie allesamt. Der ganz große internationale Durchbruch ist aber noch nicht allen gelungen. Ein Tormann und zehn junge Feldspieler, die der am Donnerstag beginnenden Fußball-WM in Brasilien ihren Stempel aufdrücken könnten:

Thibaut Courtois (Belgien/22 Jahre): Trotz seiner jungen Jahre ist der 1,99-Meter-Mann bereits einer der besten Torhüter der Welt. In der abgelaufenen Saison war Courtois maßgeblich am Meistertitel von Atletico Madrid und am Einzug ins Finale der Champions League beteiligt. Nach der WM könnte er zu Chelsea zurückkehren und dort Petr Cech ersetzen. Der Sohn zweier ehemaliger Volleyball-Profis würde aber lieber sein Leihengagement in Madrid verlängern.

Raphael Varane (Frankreich/21 Jahre): Gilt bei Real Madrid als Zukunft in der Innenverteidigung. Der Franzose, dessen Vater aus Martinique stammt, ersetzte bereits im Champions-League-Finale den verletzten Routinier Pepe mit Bravour. Varane besticht mit Technik, aber auch mit taktischem Verständnis. Schon mit 17 debütierte er für Lens in der französischen Ligue 1, mit 18 wechselte er auf Empfehlung von Landsmann Zinedine Zidane zu Real.

William Carvalho (Portugal/22 Jahre): Der Shooting-Star der Saison in Portugal wird bereits von Europas Topclubs gejagt. Wichtigstes Attribut des defensiven Mittelfeldspielers von Sporting Lissabon ist seine körperliche Präsenz. Dazu kommen Kopfballstärke und die Fähigkeit, schnelle Konter einzuleiten. Carvalho stammt aus Angola, kam aber bereits in der Kindheit nach Portugal. Nach mehreren Leihen gelang ihm heuer bei seinem Stammclub Sporting der Durchbruch.

Paul Pogba (Frankreich/21 Jahre): Längst bereut Manchester United den Tag, an dem man das Supertalent hat ziehen lassen. Wegen fehlender Spielzeit heuerte Pogba vor zwei Jahren bei Juventus Turin an. Dort bildet er mit Andrea Pirlo und Arturo Vidal die zentrale Mittelfeld-Achse. Pogba führte Frankreich im Vorjahr in der Türkei als Kapitän und überragender Spieler zum U20-WM-Titel. Mittlerweile ist der physisch starke Allrounder mit dem Hang zur Selbstinszenierung auch aus dem A-Team nicht mehr wegzudenken.

Oscar (Brasilien/22 Jahre): Das Vertrauen in den Jungstar ist so groß, dass die Altmeister Kaka oder Ronaldinho nicht einmal im Kader für die Heim-WM stehen. Oscar ist ein echter Spielgestalter. Als solcher hat er in den beiden vergangenen Jahren auch bereits bei Chelsea überzeugt. Die Londoner haben den Ausnahmekönner 2012 für 32 Mio. Euro von Internacional Porto Alegre geholt. Damals war er bereits U20-Weltmeister. Spielstil und Können erinnern an Vorgänger Kaka.

Mateo Kovacic (Kroatien/20 Jahre): Vor nicht einmal zehn Jahren führte er noch die SHS Linz-Kleinmünchen in die Schülerliga-Bundesmeisterschaft. Mittlerweile ist der „Zehner“ nicht nur in der kroatischen Nationalmannschaft, sondern auch als Spielmacher bei Inter Mailand gesetzt. Elf Millionen Euro hatten sich die Mailänder den gebürtigen Linzer im Vorjahr kosten lassen. Vom LASK war Kovacic 2007 in den Nachwuchs von Dinamo Zagreb gewechselt, früh entschied er sich für den kroatischen und gegen den österreichischen Verband.

Koke (Spanien/22 Jahre): Der Konkurrenzkampf im spanischen Mittelfeld ist groß. Der Kreativspieler von Atletico Madrid hätte sich seine Chance allerdings verdient. Koke glänzt vor allem als Vorbereiter. Nach einer starken Saison beim Meister und Champions-League-Finalisten wird er bereits heftig vom Ligarivalen FC Barcelona umworben. International hatte Koke erstmals im Vorjahr beim U21-EM-Titel Spaniens für Aufsehen gesorgt.

Antoine Griezmann (Frankreich/23 Jahre): Der Ausfall von Superstar Franck Ribery könnte seine große Chance sein. Der torgefährliche Flügelspieler von Real Sociedad überzeugte in den WM-Tests als Ersatz auf der linken Außenbahn. Im Baskenland erhielt Griezmann eine zweite Chance, nachdem er sich im Nachwuchs bei Olympique Lyon nicht durchgesetzt hatte. Das Vertrauen belohnte er zuletzt mit der besten Saison seiner Karriere: 16 Ligatreffer erzielte Griezmann für San Sebastian.

Mario Götze (Deutschland/22 Jahre): Sein 37-Millionen-Euro-Transfer von Borussia Dortmund zu Bayern München hatte im Vorjahr die Schlagzeilen bestimmt. Nach einem Kurzauftritt bei der EM 2012 will Götze erstmals auch bei einem großen Turnier von sich reden machen. Sein Trumpf könnte die Vielseitigkeit werden, kann er doch als „falsche Neun“ auch an vorderster Front angreifen. Mit Miroslav Klose hat Deutschland nur einen echten Stürmer im Kader.

Raheem Sterling (England/19 Jahre): Der Shooting-Star von Liverpool ist in der zweiten Saisonhälfte der englischen Premier League zur Hochform aufgelaufen - und war damit maßgeblich am Höhenflug seines Clubs beteiligt. Im Nationalteam ist Sterling bisher hauptsächlich als Wechselspieler zum Einsatz gekommen. Mit seiner Schnelligkeit könnte der 19-Jährige, der auf Jamaika zur Welt gekommen ist, Spielen aber eine entscheidende Wende geben.

Romelu Lukaku (Belgien/21 Jahre): Der Sturmtank mit der Torgarantie. 32 Ligatreffer hat Lukaku in den beiden vergangenen Jahren in England als Leihspieler für West Brom und Everton erzielt. Zu Chelsea will er nach der WM nicht mehr zurückkehren. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Christian Benteke ruhen die belgischen Hoffnungen im Angriff allein auf dem Youngster. Zuletzt überzeugte er mit einem Hattrick im Test gegen Luxemburg.