Rotes Kreuz mit schwarzen Zahlen
Im Jahr 2013 gab es wieder einen kleinen Gewinn für die Rotkreuz-Bezirksstelle Kufstein. Die finanzielle Entwicklung der Rettungsdienst Tirol GmbH bleibt weiter ein Risiko für die Vereinskasse.
Kufstein –Die Installierung des Rettungsdienstes Tirol hat das Wirtschaften bei den Bezirksstellen nicht einfacher gemacht – im Gegenteil. Die wirtschaftliche Entwicklung wird von externen Faktoren beeinflusst. Die „Bilanz der Menschlichkeit“, die vom Roten Kreuz jährlich aufgelistet wird, zeigt auch heuer wieder beachtliche Leistungen, wie Bezirksstellenleiter Heinrich Scherfler bei der kürzlich stattgefundenen Generalversammlung in Söll berichtete. „Für mich gibt es auch den sozialen Ansatz der Lebensrettung und der ist dort gegeben, wo Not ein Leben nicht oder nur schwer möglich macht“, erklärte Scherfler. Dem Thema Armut versucht das Rote Kreuz seit 2005 etwas entgegenzusetzen, allerdings ist die Zahl der Menschen in Armut ständig gewachsen.
Die „Tafel“ ist ein Projekt, um diesen Menschen zu helfen, ebenso der Kleiderladen, das Warenhaus und seit Neuestem auch das Lernhaus. „Auch das ist für mich Lebensrettung, wenn wir schulische Karrieren fördern oder erst ermöglichen“, so der Bezirksstellenleiter. Mehr als 32 Projekte gibt es derzeit außerhalb des eigentlichen Rettungsdienstes und das soll weiter ausgebaut werden.
Der Gewinn für das abgelaufene Jahr beträgt 6405 Euro, nachdem das Jahr zuvor mit einem Minus endete. Die Bilanzsumme betrug 4,1 Mio. Euro. Die Mittelzuweisung vom Rettungsdienst Tirol hat sich um rund 240.000 Euro vermindert, andererseits musste die Bezirksstelle 150.000 Euro für den dortigen Abgang beisteuern. Auch heuer gibt es erneut eine Budgetkürzung von 110.000 Euro. „Allerdings“, merkte Reinhard Waltl an, der für den wirtschaftlichen Bericht zuständig ist, „gibt es nach nunmehr vier Jahren noch immer keine Leistungs- und Kooperationsvereinbarung.“
Die Kürzung der Mittel brachte es mit sich, dass beim Personal eingespart werden musste. Scherfler erklärte auch, dass er gelernt habe, der Politik nicht vorbehaltlos zu vertrauen, ohne vorher die Juristen darüber zu befragen.
Heiner Zeiner vom Roten Kreuz in Rosenheim bedankte sich für die rasche Hilfe beim vorjährigen Hochwasser. „Wir brauchen kein Berlin und kein Wien, sondern rasche Hilfe“, so der Vorsitzende.
Neben zahlreichen Angelobungen, Beförderungen und Ehrungen konnte bei der Generalversammlung auch eine Ehrenmitgliedschaft verliehen werden. Der Söller Arzt Klaus Auer ist seit 33 Jahren ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig. Er war von 1991 bis 2014 Leiter der Ortsstelle Söllandl und von 1999 bis 2013 auch als Bezirksstellenleiter-Stellvertreter tätig. (be)