„Oase“ AIT bilanziert zum sechsten Mal in Folge positiv

Wien (APA) - Das Austrian Institute of Technology (AIT) bilanzierte 2013 mit einem Jahresgewinn von 2,3 Mio. Euro (2012: 2,5 Mio. Euro) und ...

Wien (APA) - Das Austrian Institute of Technology (AIT) bilanzierte 2013 mit einem Jahresgewinn von 2,3 Mio. Euro (2012: 2,5 Mio. Euro) und einem EGT von 2,2 Mio. Euro (2012: 2,4 Mio. Euro) zum sechsten Mal in Folge positiv. Das außeruniversitäre Forschungsinstitut sei aber derzeit eine „Oase“ in der heimischen Forschungslandschaft, so Aufsichtsratschef Hannes Androsch bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Mit dem Infrastrukturministerium (BMVIT) wurde für die kommenden vier Jahre bis 2017 eine neue Rahmenfinanzierungsvereinbarung geschlossen. Demnach steigen die Bundesmittel für das AIT um 20 Prozent kumuliert auf 203 Mio. Euro. Im gleichen Zeitraum soll das AIT seine externen Erlöse etwa aus Auftragsforschung und kofinanzierter Forschung um 36 Prozent auf 308 Mio. Euro steigern. Damit werde bereits in etwa der angestrebte Finanzierungsschlüssel von 40 Prozent Bundesmittel sowie je 30 Prozent von Förderprogrammen bzw. der Industrie erreicht, so Geschäftsführer Anton Plimon. „Aus jedem Euro Basisfinanzierung kommen ca. 1,5 Euro aus externen Finanzierungen dazu.“

Nach der Restrukturierung des Instituts ermögliche die neue Finanzierungsvereinbarung nun eine „angemessene Expansionsphase“, so Androsch. Die 40 Prozent Bundesmittel seien zwar nur die Hälfte des öffentlichen Finanzierungsanteils des Paul Scherrer Instituts in der Schweiz. „Aber sie sind immerhin ein Hebel, um den Rest einwerben zu können.“ So sei auch die Bilanz zu verstehen: „Wir sind leicht positiv - wir sind keine Profitmaximierer, das ist auch nicht unsere Aufgabe.“ Die Mittel sollten wieder in die Aufgabenstellung des Instituts fließen, gleichzeitig müsse man aber liquiditätsmäßig einen soliden Zustand schaffen.

Die Lage des AIT sieht Androsch deutlich rosiger als den Rest der heimischen Forschungslandschaft. Vom Erreichen einer Forschungsquote von 3,76 Prozent des BIP bis 2020 wie in der Forschungsstrategie der Regierung vorgezeichnet sei man weit entfernt. Die mangelnde Innovationsdynamik sei auch ein Grund für das schwache Wachstum.

Das AIT sei gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) eine Ausnahme. Die ÖAW habe einen gewissen Spielraum, weil zuletzt ÖAW-Institute in die Unis eingegliedert worden seien. „Damit tut sich die ÖAW leichter, aber die Unis umgekehrt natürlich nicht, weil sie weit unterdotiert sind.“ Ähnliches gelte für die beiden großen Forschungsförderungseinrichtungen, vor allem den Wissenschaftsfonds FWF: „Der hat jetzt immerhin die zu geringen Mittel gesichert.“ Bei der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) wiederum seien derzeit zumindest neue Vorhaben nicht mehr möglich. „Zwei Forschungsschwalben machen aber noch keinen Forschungssommer“, resümierte Androsch - „auch wenn wir uns freuen, dass wir hier eine Oase bilden können“.

Aus Anlass des neuen vierjährigen Zyklus hat sich das AIT auch eine neue Strategie gegeben - wie schon der Name „Shaping the Institute“ andeutet, geht es dabei aber um „keine Neuerfindung“ so Plimon. „Wir konzentrieren uns auf Dinge, die funktioniert haben, und lernen aus Dingen, die nicht so funktioniert haben.“ Die starke Konzentration auf bestimmte Themen wie Smart Grids, Ambient Assisted Living oder Urban Systems werde nochmals verstärkt. Generell habe man festgestellt, dass sich das AIT dort schwer getan habe, wo es sich auf Einzeltechnologien konzentriert habe. „Dagegen haben wir uns dort gut entwickelt, wo wir versucht haben, das gesamte System und die Anforderungen an neue Technologien zu verstehen.“

Derzeit arbeiten am AIT 1.180 Personen, davon sind 265 freie Mitarbeiter. In den nächsten Jahren will das Institut um rund 150 Personen wachsen. Die Auftragsbücher sind derzeit aufgrund der Einwerbung von Förderungen im Jahr 2013 gut gefüllt, so Finanzprokurist Alexander Svejkovsky, der auch für heuer ein positives Ergebnis erwartet. Dies sei insofern wichtig, als das neue EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ gerade anlaufe.