NEOS: Ablöse Alms für Initiative „Rückgratlosigkeit“
Wien (APA) - Die „Initiative Religion ist Privatsache“ ist empört über den angekündigten Abgang Niko Alms als Religionssprecher der NEOS. In...
Wien (APA) - Die „Initiative Religion ist Privatsache“ ist empört über den angekündigten Abgang Niko Alms als Religionssprecher der NEOS. In einer Aussendung am Dienstag bezeichnete sie diesen Schritt als Zeichen „einer Rückgratlosigkeit, die normalerweise nur langdienende etablierte Parteien auszeichnet“. NEOS-Chef Matthias Strolz sprach gegenüber der APA von einer „ganz normalen Umverteilung“.
Die Partei scheine von der Idee „besessen“ zu sein, „um jeden Preis die bessere ÖVP darzustellen und dabei vieles zu leugnen, was sie inhaltlich sowie moralisch vor den Nationalratswahlen vertreten hat“, so Initiative-Sprecher Eytan Reif. Alms „bejahende Einstellung gegenüber Religionsfreiheit und weltanschaulicher Gleichbehandlung „ suche in der österreichischen Politik „nach wie vor ihresgleichen“. Seine Absetzung „ausschließlich infolge billigster ÖVP-Polemik lässt ernsthafte Zweifel bzgl. der politischen Aufrichtigkeit der NEOS aufkommen“, so Reif.
Auch die Piraten wandten sich in einem offenen Brief an Alm und luden ihn ein, Mitglied der Piratenpartei, „die Laizismus in ihrem Programm hat“, zu werden. „Wir machen dich sofort zu unserem Religionssprecher“, so ein Mitglied des Wiener Landesvorstands in Richtung Alm.
NEOS-Chef Strolz betonte am Dienstag gegenüber der APA, es handle sich um eine „ganz normale Umverteilung“, infolge des Wechsels Angelika Mlinars ins EU-Parlament und des Nachrückens Sepp Schellhorns in den Nationalrat. Da sei es „klar, dass sich Änderungen ergeben“ und „da habe ich aufgezeigt für das Religionsthema“, so Strolz, der den Bereich von Alm übernimmt.
Strolz zeigte sich überrascht über die Aufregung, die diese Entscheidung verursacht habe, das halte er für „völlig überbewertet“. Er habe den Schritt mit Alm besprochen und sich gemeinsam mit dem Klub dafür entschieden. In der Kommunikation hätte er es sich „anders gewünscht“, so Strolz, er habe nicht gewusst, dass bei der Veranstaltung des Cartellverbands ein Journalist anwesend war.
ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka befand in einer Aussendung am Dienstag wiederum, die Entscheidung der NEOS „bedeute ganz offensichtlich keine Änderung der Parteilinie gegenüber Grundwerten in der Politik“. Auch wenn Strolz nun selbst diese Position übernimmt, werde seine Partei „für Christen nicht wählbarer“.