Opposition macht erneut Druck für Direktzug Lienz-Innsbruck
Nach dem Südtiroler Landtags-Ja sehen die Tiroler Oppositionsparteien die Landesregierung am Zug.
Innsbruck/Lienz - Die vier Oppositionsparteien im Tiroler Landtag, SPÖ, Vorwärts, FPÖ und die Liste Fritz, haben am Dienstag erneut Druck für die Wiedereinführung des Direktzuges Lienz-Innsbruck gemacht. „Mit seinem einstimmigen Ja zum Direktzug hat der Südtiroler Landtag vorgezeigt, wie es geht“, meinten die Oppositionsvertreter. Ein wortgleicher Antrag liege dem Landtag zur Beschlussfassung vor.
Der Direktzug, der mit Fahrplanwechsel im Dezember 2013 zum bisher letzen Mal gefahren war, sei ein Projekt der Europaregion Tirol und ein „Herzensanliegen für die Ost-, Süd- und Nordtiroler Bevölkerung“, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung von LAbg. Elisabeth Blanik (SPÖ), LAbg. Josef Schett (Vorwärts), Klubobmann Rudi Federspiel (FPÖ) und Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz). Nach dem Ja der Südtiroler und dem damit verbundenen Beschluss, die anfallenden Kosten in Südtirol zu tragen, könne es nun nicht mehr am Geld scheitern, argumentierte Haselwanter-Schneider. Denn von der 186 Kilometer langen Strecke Innsbruck-Lienz liegen 116 Kilometer auf Südtiroler Seite.
Die ÖVP müsse jetzt nur mehr auf den Zug aufspringen, sagte Blanik. Die Anbindung des Bezirks Osttirol mit dem Direktzug sei eine „Lebensfrage“ für diese periphere Region. Ähnlich argumentierte Schett: „Nach dem Südtiroler Beschluss erwarte ich mir jetzt wirklich ein Umdenken bei ÖVP und Grünen. Die 50.000 Osttiroler können nicht weiterhin abgeschnitten werden“. Der Ersatzbus koste viel Steuergeld und sei keine Lösung. FP-Klubobmann Federspiel kritisierte, dass in Innsbruck Hunderte Millionen Euro für die Regionalbahn „verpulvert“ würden, der Direktzug aber gestrichen werde. (APA)
