Frankreich: Grundsätzliche Differenzen bei Iran-Gesprächen

Teheran/Paris (APA/Reuters) - Die Atomgespräche mit dem Iran haken nach französischer Darstellung an grundsätzlichen Differenzen über die Za...

Teheran/Paris (APA/Reuters) - Die Atomgespräche mit dem Iran haken nach französischer Darstellung an grundsätzlichen Differenzen über die Zahl von Zentrifugen. Es handle sich um eine „absolut fundamentale Frage“, sagte Außenminister Laurent Fabius am Dienstag dem Sender France Inter. Unterhändler aus Paris sollen am Mittwoch mit iranischen Vertretern Gespräche führen, nachdem Anfang der Woche die USA direkt verhandelt hatten.

In knapp einer Woche ist in Wien das nächste offizielle Treffen des Iran mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland angesetzt, die bis zum 20. Juli eine endgültige Einigung ausarbeiten sollen. Die Regierung in Teheran schlug am Montag erneut eine Verlängerung der Frist vor.

Zentrifugen sind für die Anreicherung von Uran nötig. Dieses kann für die Stromerzeugung, im hochangereicherten Zustand jedoch auch zum Bau von Atomwaffen verwendet werden. „Wir halten einige Hundert Zentrifugen für zulässig, aber die Iraner wollen Tausende“, sagte Fabius. „Warum braucht man Tausende Zentrifugen, wenn man nicht auf eine Atombombe hinarbeitet?“ Ob nur Frankreich oder die ganze Sechsergruppe die Grenze von einigen Hundert Geräten festgelegt hat, ließ der Minister offen. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat der Iran 19.000 Zentrifugen installiert, von denen etwa 10.000 in Betrieb sein sollen.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung der Nukleartechnik Atomwaffen zu entwickeln. Die Führung in Teheran weist dies zurück. Bei den langjährigen Gesprächen geht es darum, das Programm einzuschränken und im Gegenzug die Sanktionen gegen den Iran aufzuheben. Im November hatten sich die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates - USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich - und Deutschland mit dem Iran auf ein vorübergehendes Abkommen geeinigt, das seit dem 20. Jänner gilt. Es sieht vor, dass der Iran Teile seines Atomprogramms einstellt. Im Gegenzug wurden einige Sanktionen gelockert.