Verletzter Höhlenforscher - Nur drei Ärzte für Höhleneinsatz bereit

Berchtesgaden/Salzburg (APA/dpa) - Nur drei spezialisierte Ärzte aus ganz Europa stehen für einen Einsatz bei dem verletzten Höhlenforscher ...

Berchtesgaden/Salzburg (APA/dpa) - Nur drei spezialisierte Ärzte aus ganz Europa stehen für einen Einsatz bei dem verletzten Höhlenforscher in der Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden bereit. „Wir haben aus ganz Europa drei Ärzte gemeldet bekommen haben, die bereit und in der Lage sind, in Höhle zu gehen“, sagte der stellvertretender Vorsitzende der Bergwacht Bayern, Stefan Schneider, am Dienstag in Berchtesgaden.

Die Mediziner stammten aus Mailand, Frankfurt am Main und Österreich. Der Österreicher startete bereits am Dienstagmittag in die Tiefe. Wenn alles gut geht, könnte er zwölf Stunden später - das wäre am frühen Mittwochmorgen - bei dem Verunglückten in 1.000 Metern Tiefe ankommen. Der Arzt aus Frankfurt traf am Dienstag in Berchtesgaden ein. „Er wird mit dem österreichischen Kollegen weitere Behandlungsmaßnahmen besprechen, wenn sein Kollege unten bei dem Verletzten eintrifft“, sagte Bergwachtsprecher Klemens Reindl. Der Mailänder Mediziner sei unterwegs nach Berchtesgaden.

Ein österreichischer Kollege hatte zuvor aufgeben müssen: Die extremen Bedingungen in der Höhle forderten zu viel Kraft - zudem hatte der Arzt schon einen Einsatztag hinter sich, als er als erster nach dem Unglück alarmiert wurde. Schneider sagte, ihm gebühre größter Respekt, dass er versucht habe, zu dem Patienten zu kommen. „Die Höhle ist dermaßen lang und tief und schwierig, dass es nur wenigen möglich ist, vorzudringen.“

Der Höhlenforscher kann auf eine Rettung im Laufe einer Woche hoffen - sofern ein Arzt den Mann für transportfähig erklärt und das Wetter die Aktion nicht behindert. Für die kommenden Tage ist Regen angekündigt. „Wir können auf Regen entsprechend reagieren, so dass die Retter nicht gefährdet werden“, sagte der Höhlenretter Nils Bräunig bei einer Pressekonferenz in Berchtesgaden.

Es gebe Rückzugsorte in der Höhle, falls Teilstrecken nicht mehr passierbar sein sollten. „Selbst bei starkem Regen wird es aber nicht so sein, dass einzelne Höhlenteile komplett überschwemmt werden.“ Ein Arzt ist auf dem Weg zu dem Mann. Sobald der Mediziner grünes Licht gibt, kann der Transport des Patienten beginnen. Die Helfer hoffen, dass sie mit ihm jeden Tag eines der fünf extra für die Rettung eingerichteten Biwaks erreichen.