Verletzter Höhlenforscher - Österreichische Retter erneut im Einsatz

Berchtesgaden (APA) - Vier österreichische Höhlenretter werden voraussichtlich heute, Mittwoch, zu Mittag in die Riesending-Schachthöhle in ...

Berchtesgaden (APA) - Vier österreichische Höhlenretter werden voraussichtlich heute, Mittwoch, zu Mittag in die Riesending-Schachthöhle in Berchtesgaden (Bayern) einsteigen, um die Bergung des 52-jährigen verletzten Höhlenforschers zu unterstützen. „Sie bringen technisches Material ein, um die Strecke für den Abtransport vorzubereiten“, sagte Roland Ampenberger, Sprecher der Bergwacht Bayern, auf Anfrage der APA.

Der höhlentechnisch gut ausgebildete österreichische Höhlenrettungsarzt, der gestern in die Höhle im Untersberg eingestiegen war, soll aktuellen Informationen zufolge am Mittwochvormittag vom Biwak 3, wo er eine mehrstündige Ruhephase eingelegt hatte, in Richtung Unfallstelle (Biwak 5) aufbrechen. Die Bergwacht geht davon aus, dass der Mediziner heute beim Verletzten ankommt. Das könne Nachmittag oder am späten Nachmittag sein, je nachdem, wie viel Zeit er benötige, erklärte Ampenberger.

Ruhepausen seien notwendig, um die physische und psychische Leistungsfähigkeit zu bewahren, informierte die Bergwacht. Am Mittwoch in der Früh brach auch ein italienisches Höhlenrettungsteam mit einem italienischen Arzt in die Höhle auf.

Die Ärzte haben laut Ampenberger Medikamente und Wärmematerial mit. „Der Patient ist stabil und ansprechbar. Er konnte mit Hilfe gestern aufstehen. Er hat ein Schädel-Hirn-Trauma, aber keine Zusatzverletzungen.“ Der Verletzte könne Körperbewegungen teils selbstständig ausführen, was bei der Bergung aus dem stellenweise sehr engen Schachtsystem von Vorteil sei. Die Entscheidung, wann der erste Schritt zum Abtransport des Stuttgarter Höhlenforschers falle, liege bei den Ärzten, sagte der Bergwacht-Sprecher. Die Bergung werde in einigen Abschnitten, wo das Gangsystem nicht zu eng ist, mit einer speziellen, flachen Trage erfolgen.

Mittlerweile halten sich nicht nur Höhlenretter aus Salzburg, sondern aus ganz Österreich einsatzbereit. Das wurde bei einer Einsatzbesprechung der Salzburger Höhlenrettung mit dem Bundesverband am Dienstagabend beschlossen. „Das Ergebnis war der Zusammenschluss aller österreichischen Höhlenrettungskräfte. Sie gehen in den Einsatz, sobald sie von der Einsatzstelle in Berchtesgaden angefordert werden“, sagte Norbert Rosenberger von der Salzburger Höhlenrettung. Bereits in der Nacht auf Montag sind Salzburger Höhlenretter in die rund 1.000 Meter tiefe Höhle eingestiegen und haben sich an der Vorbereitung der Rettungsmaßnahmen beteiligt.