Deutsche eine Woche von Internetbekanntschaft gefangen gehalten
Die 34-Jährige lernte den Mann im Internet kennen. Als sie zu ihm reiste, soll der 45-Jährige ihr Geld und Handy abgenommen und sie missbraucht haben.
Raleigh – Im US-Bundesstaat North Carolina soll ein Mann eine Deutsche fast eine Woche gegen ihren Willen in einem Lager festgehalten und sexuell missbraucht haben. Der 45-Jährige lernte die russischstämmige Frau nach Medienberichten über eine Kontaktanzeige im Internet kennen. Bei ihrer Ankunft soll er der Frau Geld und Handy abgenommen und sie fortan nicht aus den Augen gelassen haben.
„Ich glaube, sie ist bestimmt freiwillig hierhergekommen“, sagte Polizeichef Tim Hayworth am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz. „Sie dachte, sie hätte im Netz einen netten Mann kennengelernt. Als sie dann hier eintraf, sah alles nicht mehr so rosig aus.“ Der Mann soll sie laut Staatsanwaltschaft mehrfach gewürgt haben. Ihm werden sexuelle Ausbeutung einer Erwachsenen und zweifache Körperverletzung vorgeworfen. Die Frau soll er in dem Lager in der Kleinstadt Zebulon gefangen gehalten haben, in dem er Möbel restaurierte. Der 34-Jährigen gelang es schließlich, ein E-Mail an ihren Ex-Mann in Deutschland abzusetzen, der die Polizei alarmierte.
Vor Gericht bestritt der Beschuldigte die Vorwürfe und sprach von einem Missverständnis. „Ich arbeite viel. Ich bin selbstständig und zahle alle meine Rechnungen“, sagte er dem Bericht zufolge. „Ich muss mir einen Anwalt suchen, denn wenn ich im Gefängnis bin, kann ich nichts (gegen die Vorwürfe) unternehmen.“ Der Richter legte eine Kaution von 90.000 US-Dollar (rund 66.500 Euro) fest. (APA/dpa)