Umfrage zu Pensionskonto - Mehr Bewusstsein für Vorsorge
Wien (APA) - Das Pensionskonto Neu wird nach Einschätzung von Banken und Versicherungen das Vorsorgeverhalten ändern und die private Vorsorg...
Wien (APA) - Das Pensionskonto Neu wird nach Einschätzung von Banken und Versicherungen das Vorsorgeverhalten ändern und die private Vorsorge ankurbeln. Bei der s Versicherung wurden heuer deutlich mehr Pensionsversicherungen abgeschlossen. Das Wissen zur „Pensionslücke“ steigt, sie wird laut einer GfK-Umfrage im Auftrag von s Versicherung und Erste Bank auf durchschnittlich rund 600 Euro im Monat geschätzt.
Dies sei angesichts von Durchschnittseinkommen und -alterspension durchaus realistisch, so s-Versicherung-Chef Heinz Schuster heute, Mittwoch, in einer Pressekonferenz mit Erste-Bank-Privat- und -Firmenkundenvorstand Peter Bosek. Im Jahr 2011 war die sogenannte Pensionslücke - die Differenz zwischen zuletzt bezogenem Einkommen und Leistung aus der gesetzlichen Pension - zum Pensionsantritt mit 550 Euro eingeschätzt worden. 35 Prozent konnten vor drei Jahren ihre Pensionslücke nicht einschätzen oder beziffern, heuer waren es nur mehr 22 Prozent. Die Österreicher seien heute besser informiert als noch vor zwei Jahren, so Schuster.
Bei der s Versicherung stieg bereits im Vorfeld der tatsächlichen Freischaltung des Pensionskontos die Zahl der neu abgeschlossenen prämiengeförderten Zukunftsvorsorge - und klassischen Privatpensionsverträge im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 50 Prozent, bei der Erste Bank um 60 Prozent.
Fast jeder zweite Befragte (48 Prozent) weiß, was die Pensionslücke ist, 2011 waren es nur 37 Prozent. Bei den bis 29-Jährigen ist es aktuell aber nur jeder Dritte. Den Begriff „Pensionskonto Neu“ können sechs von zehn Österreichern einordnen, fast jeder Fünfte (18 Prozent) weiß, welche Änderungen damit verbunden sind, geht aus der Umfrage unter österreichweit 1.000 Personen im Alter von 15 bis 65 Jahre hervor.
48 Prozent gaben an, ihre Vorsorgeverhalten ändern zu wollen, sollten die Berechnungen zu wenig Pension ergeben. Ebenfalls 48 Prozent gaben auf die Frage, wo für sie persönlich in den kommenden Jahren Probleme auftreten könnten, „Finanzielle Sicherheit im Alter“, gefolgt von „Gesundheit“ (38 Prozent) und „Berufliche Entwicklung“ (31 Prozent) an. Für 81 Prozent ist „Finanzielle Vorsorge“ wichtig bzw. eher wichtig.
Aktuell wenden die Österreicher laut Umfrage pro Monat im Durchschnitt rund 154 Euro für die finanzielle Altersvorsorge auf, um rund 30 Euro mehr als 2011. Anlegen könnten sie rund 196 Euro (2011: 183 Euro). Als Hauptgründe dafür genannt, warum dann doch nicht mehr zur Seite gelegt wird, werden das aktuelle Zinsniveau (47 Prozent), das Geld lieber ausgeben (30 Prozent), Unterstützung der Kinder (25 Prozent) oder „mache mir Gedanken über sinkende Erträge meiner Altersvorsorge“ (22 Prozent).
Um eine lebenslange Rente von 100 Euro im Monat beim Pensionsantritt von 65 Jahren zu haben, muss bei der aktuellen Gesamtverzinsung der s Versicherung von 3,25 Prozent ein 20-Jähriger 20 Euro im Monat anlegen, ein 30-Jähriger 30 Euro und ein 49-Jähriger 50 Euro, rechnete Schuster heute vor.
Als bestes Altersvorsorgeprodukt genannt werden in der Umfrage Immobilien (32 Prozent), gefolgt von der privaten Pensionsversicherung (14 Prozent) und der Pensionsvorsorge mit staatlicher Förderung (11 Prozent). Tatsächlich hat man aber ein Sparbuch/Sparkarte (72 Prozent), einen Bausparvertrag (53 Prozent) und/oder eine klassische Lebensversicherung (45 Prozent). Sicherheit spielt eine große Rolle: 56 Prozent möchten kein bzw. nur wenig Risiko in ihrer Veranlagung eingehen, nur jeder Vierte (28 Prozent) nennt hohe Zinsen oder Renditen als wichtiges Kriterium.
In Österreich spiele das Sparbuch nach wie vor eine sehr große Rolle, so Bosek. Angesichts der Niedrigzinsphase sei für eine langfristige Altersvorsorge eine breitere Streuung notwendig. Es sei wichtig, jetzt zu handeln und genau zu prüfen, welches Produkt für den Kunden passe. In den Filialen der Erste Bank ist die Freischaltung der Handy-Signatur möglich, die auch zum Abrufen des Pensionskontos berechtigt. 48 Prozent der Befragten gaben an, sich zur Pensionslücke auch beraten zu lassen.
~ WEB http://www.s-versicherung.at ~ APA390 2014-06-11/14:02