Chaos-Coup in Oberösterreich: Erfolglose Bankräuber geschnappt
Das Quintett scheiterte am Dienstag erst an der Tür des Bankinstituts, dann verpasste es seinen Fluchtwagen und ließ die Pässe im Auto liegen. Nicht einmal 24 Stunden später waren alle fünf Bosnier festgenommen.
Allhaming – Fünf glücklose Bankräuber sind nach einem regelrechten Chaos-Coup am Dienstag in Allhaming (Bezirk Linz-Land) geschnappt worden: Zuerst waren sie an der geschlossenen Tür gescheitert, dann flüchteten sie konfus in die falsche Richtung und verpassten ihren Fluchtwagen. Schließlich fielen der Polizei noch ihre Pässe in die Hände. Fünf Bosnier sind in Haft, so die Pressestelle OÖ am Mittwoch.
Vier der fünf Männer im Alter von 22 bis 33 Jahren waren erst am Tag vor dem Überfall aus Bosnien eingereist. Nur der Jüngste, der den Fluchtwagen lenkte, hatte sich bereits seit fünf Monaten in Österreich aufgehalten.
Statt zum Fluchtwagen in den Wald geflohen
Am Dienstag kamen die Männer um 8.38 Uhr zur Bank, die noch geschlossen hatte. Einer versuchte sich Zutritt zu verschaffen, drei Komplizen blieben währenddessen auf dem Vorplatz stehen, der fünfte wartete im Wagen. Als sich die Glastür nicht öffnete, trat einer der Männer dagegen. Auch so bekam er aber keinen Zutritt. Dann entdeckte er einen Angestellten, der bereits in der Filiale war, und richtete durch das Glas eine Waffe auf ihn. Der Mann brachte sich in angrenzenden Räumen in Sicherheit.
Schließlich gaben die Täter auf. Anstatt wie abgesprochen zum Fluchtwagen liefen sie in die andere Richtung - in den rund 800 Meter entfernten Allhaminger Forst. Sie dürften sich den restlichen Tag über in der näheren Umgebung versteckt haben.
Der Fluchtwagen entkam der Polizei nur knapp. Als ihn die Beamten im Zuge der Fahndung bei Sattledt (Bezirk Wels-Land) entdeckten und aufhalten wollten, stieg der Lenker aufs Gas und raste davon. Es kam zu einer Verfolgungsjagd. Irgendwann ließ der Flüchtende den Wagen stehen und lief zu Fuß weiter. Wenig später klickten die Handschellen.
Drei Verdächtige auf Pendlerparkplatz verhaftet
Dann spielte den Ermittlern ein weiterer Fauxpas der Bande in die Hände: Bei dem Verdächtigen und im Wagen fand die Polizei die Pässe der mutmaßlichen Bankräuber. Ein zweiter Mann wurde wenig später festgenommen. Die drei übrigen, die sich vorübergehend am Friedhof versteckt hatten, wurden in der Nacht auf einem nahegelegenen Pendlerparkplatz von Spezialkräften der Polizei überwältigt.
Die Einvernahmen waren am Mittwoch noch im Laufen. Wenn sie abgeschlossen sind, sollen die Täter in die Justizanstalt Linz eingeliefert werden. Die Tatwaffe wurde noch nicht gefunden. Es dürfte sich um eine Gaspistole handeln. (APA)